Anlässlich der Präsentation der dritten Quartalsergebnisse des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV haben Aktivisten von Fridays For Future und Greenpeace am Freitag erneut eine Übergewinnsteuer für Energiekonzerne sowie den Ausstieg aus fossilen Energieträgern gefordert. Unterstrichen wurden die Anliegen der NGOs mit einer Demo vor dem OMV-Gebäude am Wiener Prater sowie vor der Wirtschaftskammer Wien. Sogar im vom Krieg gebeutelten Charkiw in der Ukraine gingen Menschen auf die Straße.
Die Sprecherin der Wiener Fridays For Future, Klara König, kritisierte bei einer Pressekonferenz zudem die langjährige, „verstörend enge Freundschaft“ zwischen Russland und der OMV. Diese würde gleichzeitig den Angriffskrieg auf die Ukraine finanzieren und für hohe Profite für das Unternehmen sorgen. „Das ist unpackbar“, meinte König.
OMV: Gewinn verdreifacht
„Gerade jene Unternehmen, wie die OMV, die Europa in die Abhängigkeit von fossilen Energien aus Russland getrieben haben und die Klimakrise mit ihrem Geschäftsmodell anheizen, machen jetzt exzessive Gewinne“, kritisierte auch Greenpeace Österreich. Bei der OMV verdreifachte sich demnach etwa der Gewinn im 3. Quartal 2022 gegenüber 2021.
Scharfe Kritik an Öl- und Gasindustrie
„Die Öl- und Gasindustrie erwirtschaftet massive Rekordgewinne auf dem Rücken der Menschen in Österreich. Was für uns eine Energiekrise ist, ist für diese Konzerne ein wahrer Geldregen“, sagte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin der NGO.
Die Öl- und Gasindustrie erwirtschaftet massive Rekordgewinne auf dem Rücken der Menschen in Österreich. Was für uns eine Energiekrise ist, ist für diese Konzerne ein wahrer Geldregen.
Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin der NGO
Am Nachmittag versammelten sich die Aktivisten vor dem Gebäude der OMV in Wien. Danach zog der Protestzug in Richtung Wiener Wirtschaftskammer.
Demos auch in Ukraine
Sogar im durch die Kriegshandlungen schwer zerstörten Charkiw gingen Menschen auf die Straße. Gefordert wird eine hohe Übergewinnsteuer auf die Krisengewinne der OMV, mit welcher sozial-treffsicher Entlastungen finanziert werden sollen. Die „Solidaritätsabgabe“ auf EU-Ebene reiche nicht und der niedrige Steuersatz auf Übergewinne von Mineralölkonzernen müsse in Österreich angehoben werden.
„Fossile Energieträger sind nicht nur der Haupttreiber der Klimakrise, sondern auch der Grund, warum Russland sich diesen Krieg leisten kann. Wir fordern daher ein volles Embargo gegen Russland und das Ende des fossilen Systems und des russischen Angriffskrieges!“, erklärte die ukrainische Klimaaktivistin Valeriia Bondarieva, die im Zuge des Krieges aus ihrem Heimatort hatte fliehen müssen.
Bis nach Warschau (Polen) wurde für das „Ende des fossilen Systems“ demonstriert.
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