Am Feuerkogel

Nächtliche Rettungsaktion als Drahtseilakt

Oberösterreich
28.10.2022 17:00

Beim Abstieg vom Feuerkogel verstieg und verletzte sich ein Wanderer (57) aus Ebensee. Er war vom Weg über die Schwarzeckalm abgekommen und hatte sich beim Sturz in sehr steilem Gelände eine Beinverletzung zugezogen. Die  nächtliche Rettungsaktion war aufwendig und gefährlich - der reinste Drahtseilakt.

Am Donnerstag unternahm der 57-Jährige aus Ebensee eine Bergtour vom Vorderen Langbathsee über die Schwarzeckalm auf seinen Hausberg, den Feuerkogel. Er wollte auf der gleichen Route auch wieder absteigen, um zu seinem Fahrzeug zu gelangen. Der nicht markierte Steig führt über eine aufgelassene Alm in ca. 1250 Meter Seehöhe. Vor diesem Bereich dürfte der Wanderer auch die Orientierung verloren haben und ist in sehr steiles, wegloses Gelände im Bereich des sogenannten Dürrengrabens gekommen.

Auf Felsvorsprung festgesessen
Nach einem Telefonat mit seiner Partnerin verständigte diese ein Mitglied der Bergrettung, da der Wanderer angab, noch etwas länger für den Rückweg zu brauchen. Beim anschließenden Gespräch stellte sich heraus, dass er auf einem Felsvorsprung sitze und weder vor noch zurück könne. Die Einsatzkräfte wurden daraufhin alarmiert und versuchten, den Bergsteiger zu lokalisieren.

Akku war leer
„Zuerst galt es, den Verirrten zu finden, da nach den letzten Telefonaten sein Akku leer war und er keine Lichtzeichen geben konnte. Wir konnten vom Parkplatz Kreh Rufe wahrnehmen, doch wir wussten nicht, wo er sitzt“, erklärt der Einsatzleiter der Bergrettung Ebensee. „Wir haben uns in drei Gruppen aufgeteilt und versucht, durch Zurufen den Einsatzort zu finden. Das sehr steile Gelände erlaubte es nicht, den sogenannten Dürrengraben, direkt zu queren, wodurch wir gezwungen waren, weiter aufzusteigen und uns zum Verletzten abzuseilen“, erläutert der Einsatzleiter.

(Bild: BRD Ebensee)

In der Zwischenzeit konnten zwei Bergretter, welche die direkte Route von weiter unterhalb in Angriff genommen hatten, zum Vermissen klettern, ihn sichern und erstversorgen. „Wir konnten ihn schon gut hören, mussten aber ein paar Steilsteilstufen überwinden, um zu ihm zu gelangen“, so der Bergretter, der mit dem Wanderer im Vorfeld telefoniert hatte.

In Trage abgeseilt
Nach der Erstversorgung wurde der leicht verletzte Mann an Seilgeländern nach unten gebracht. Da das Gelände immer steiler wurde und das verletzte Bein Probleme bereitete, wurde er in der Trage abgeseilt, welche die nachkommenden Bergretterin und Bergretter gebracht hatten.

Einsatz endete nach Mitternacht
Um ca. 0.30 Uhr erreichten alle die Fahrzeuge und der Einsatz, an dem 14 Mitglieder der Bergrettung Ebensee, sowie 4 Beamte der Alpinpolizei beteiligt waren, konnte anschließend beendet werden.

Alle heil zurück
„Ich bin sehr froh, dass alle Einsatzkräfte unbeschadet wieder hier sind, das war heute nicht selbstverständlich,“ meinte der stellvertretender Ortsstellenleiter der Bergrettung Ebensee bei der Nachbesprechung.

Porträt von Krone Oberösterreich
Krone Oberösterreich
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