Experten warnen:

24-Stunden-Pflege wird zunehmend unfinanzierbar

Wien
28.10.2022 16:15

In unserem Pflegesystem kracht es an allen Ecken und Enden. Die Mitarbeiter sind überarbeitet und kehren dem Beruf oder gar Österreich den Rücken. Fällt nun die 24-Stunden-Pflege weg, droht der Zusammenbruch.

40.000 Menschen werden in Österreich im Rahmen der 24-Stunden-Pflege betreut. Sie entlasten damit rund 120.000 Angehörige. 550 Euro pro Monat gibt es dafür vom Staat. Interessensverbände fordern nun die Erhöhung der dieser Förderung.

Dabei geht es nicht nur um eine Entlastung der Betroffenen. Es gehe um die Aufrechterhaltung des Pflegesystems. „Wenn die 40.000 Betroffenen nicht mehr zu Hause betreut werden können, müssen sie in stationären Einrichtungen untergebracht werden. Doch dafür fehlen schlicht die Plätze“, berichtet Sprecher Mario Tasotti. 

Betreuerinnen kehren Österreich den Rücken
Die Forderung der Interessensverbände: eine Erhöhung der monatlichen Unterstützung um 800 bis 900 Euro. Nur so könnte man überhaupt noch Pflegekräfte davon überzeugen, in Österreich zu arbeiten. Seit 2019 hätten bereits 3000 Pflegerinnen der Alpenrepublik den Rücken gekehrt. Laut Experten gehen sie lieber in Länder, wo sie mehr verdienen können. Denn natürlich sind auch die Betreuer von den Teuerungen betroffen und müssen in der Heimat Familien versorgen.

Das Modell drohe angesichts der Untätigkeit der Politik in die Knie zu gehen. „Förderung und Kosten sind vollkommen aus dem Lot geraten“, so Tasotti. Auch der Staat würde sich damit Geld ersparen: „Eine 24-Stunden-Pflege kostet durchschnittlich 3240 Euro pro Monat. 550 Euro davon übernimmt der Staat. Zum Vergleich: Ein Platz in einer Betreuungseinrichtung kostet Bund und Länder zwischen 4600 und 6000 Euro pro Monat“, rechnet Tasotti vor.

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