Das österreichische Davis-Cup-Doppel Alexander Erler/Lucas Miedler hat am Freitag mit dem Einzug ins Finale des Wiener ATP-500-Tennisturniers seinen bisher größten Erfolg gefeiert. Das Wildcard-Duo besiegte im Halbfinale die ungesetzten Belgier Sander Gille/Joran Vliegen 7:6(4),7:6(5), um den Titel geht es am Sonntag (11.45 Uhr) in der Stadthalle. Die Gegner werden am Samstag (ab 14.00 Uhr) im dritten Match ermittelt. Philipp Oswald ist im Viertelfinale ausgeschieden.
Erler/Miedler nutzten die Gunst der Stunde, waren doch alle vier gesetzten Duos schon in der ersten Runde ausgeschieden. Die beiden feierten aber in den ersten beiden Runden nichtsdestotrotz sehr wertvolle Siege, und zwar gegen Karen Chatschanow/Andrej Rublew (RUS) und Hubert Hurkacz/Marcelo Melo (POL/BRA). Die Lokalmatadore haben damit ihr jeweils bisher bestes Doppel-Ranking fix. Im Fall einer Finalniederlage wird Erler als Österreichs neue Nummer eins im Doppel voraussichtlich auf Position 57 aufscheinen, Miedler auf 63. Im Fall eines Finaltriumphes könnte es bis auf Platz 50 bzw. 55 nach vor gehen.
Folgt bereits fünfter Titel heuer?
Wie in ihren ersten beiden Partien haben der seit Donnerstag 25-jährige Tiroler Erler und der 26-jährige Niederösterreicher Miedler am Court am Heumarkt gespielt, bei guter Stimmung und gut gefüllten Rängen. Der Auftritt im Endspiel auf dem Center Court ist aber fraglos nun eine Belohnung für die erbrachten Leistungen. „Wir wollten auch einmal in der Stadthalle spielen“, ließen die beiden im on-court-Interview wissen. Die beiden haben heuer vier Challenger-Titel geholt und weitere Finali erreicht, im Vorjahr holten sie den ATP-Titel in Kitzbühel.
Nun haben sie also die Chance auf das Österreich-Doppel, wie es Dominic Thiem sogar im selben Jahr (2019) im Einzel geschafft hat. Oswald hatte mit dem Niederländer Robin Haase ebenso auf den Heim-Titel gespitzt, war nach einer 7:5,3:6,10:12-Niederlage gegen die Argentinier Francisco Cerundolo/Maximo Gonzalez daher auch „irrsinnig enttäuscht. Die Chance war historisch. Alle Top-Teams sind in der ersten Runde ausgeschieden, das Feld war weit offen. Das ist super-bitter.“ Der Vorarlberger spielt nun heuer noch nächste Woche einen Challenger in Bergamo.
Argentinisches Tennis
Wie es für den 36-jährigen Olympia-Teilnehmer von Tokio nächstes Jahre weitergeht, ist offen. Haase kommt ihm nämlich als Partner abhanden, spielt 2023 mit seinem Landsmann Matwe Middeloop. In der ersten Hälfte des nächsten Jahres habe er nicht viele Punkte zu verteidigen, deswegen wolle er schon weiterspielen, ließ Oswald wissen. „Aber mit wem und wo ich anfange, das ist alles offen. Jetzt spiele ich die Saison fertig und dann wird abgerechnet.“
Erler/Miedler werden es im Endspiel in jedem Fall mit argentinischem Tennis zu tun bekommen, denn Cerndolo/Gonzalez spielen im Halbfinale gegen ihren Landsmann Andres Molteni sowie den Mexikaner Santiago Gonzalez.
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