Verena Wengler ist Chefin der städtischen Bestattung. An Grabesstille ist sie gewöhnt. Wovon es aber sicher auch zu viel geben kann. Wenn etwa wie am Kommunalfriedhof im Stadtteil Gneis mehr Gräber aufgelassen werden, als neue dazukommen.
Die Gründe sind vielfältig. Ein Grund hat definitiv dem Trend Naturbestattung zu tun. „Nachvollziehbar“, sagt Wengler. „Weil es in der Stadt viele Alleinstehende gibt, Angehörige verstorben sind oder weiter entfernt leben. Dadurch ist keiner da, der die Gräber pflegt. Ungepflegte Gräber gibt es bei der Naturbestattung nicht.“
Bestattung mit komplettem Service für rund 6.000 Euro
Das Prinzip Naturbestattung funktioniert so: Man zahlt einmalig für den Platz, das ist auch auf städtischen Friedhöfen möglich. Gärtner kümmern sich ums Erscheinungsbild. „Und die Grabdekoration macht, wie man so schön sagt, die Natur“, erklärt Wengler.
Die Naturbestattungen würden nicht nur gewählt werden, weil andere Varianten teuerer sind. Wengler: „Diese Form ist ja um nichts schlechter als anderes.“
Warum Gräber aufgelassen, es am Friedhof ruhiger wird, hat natürlich auch mit der Teuerung zu tun. „Der Friedhof bekommt Lücken, die Leute wollen oder können sich Grabsteine nicht mehr leisten“, meint die ausgebildete Bestatterin. Die Holzpreise für Särge sind genau so durch die Decke gegangen wie Preise für Paraffin bei den Kerzen. „Kremation, Friedhofsgebühren und Co.: Eine Bestattung, bei der wirklich alles dabei ist, kostet schon an die 6.000 Euro, exklusive Grabstein. Das kann sich nicht jeder leisten!“
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