Ein Team um den österreichischen Virologen Florian Krammer hat einen neuartigen mRNA-Impfstoff entwickelt, der das Immunsystem auf vier Stellen der Grippeviren aufmerksam macht. Solch eine Impfung schützte bei Versuchen mit Mäuse effektiver vor einer Influenza-Infektion, als Vakzine mit nur einem Grippeviren-Angriffspunkt, berichten die Forscher.
Das Team um Florian Krammer, der an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York forscht, packte die Vorlagen (mRNAs) für vier Stellen der Grippeviren in ein wasserunlösliches Nanopartikelchen (Lipid-Nanopartikel): Einen Teil der Andock-Apparatur an die Säugerzellen (den Hämagglutinin-Stamm, Anm.), zwei Eiweißstoffe in der Hüllen der Virus (Neuraminidase und Matrixprotein 2), und einen Eiweißstoff (das Nukleoprotein), der das Virus-Erbgut nach einer Infektion in den Zellkern der Wirtszellen bringt.
Im Tierversuch Schutz vor verschiedenen Varianten
In Versuchen mit Mäusen schützte eine einzelne Gabe dieses Vierfach-Impfstoffs die Tiere effektiv vor verschiedensten Grippeviren-Varianten, erläuterten die Forscher. Seren mit nur einer der vier Virus-Eiweißstoff-Vorlagen verliehen hingegen keinen vollen Schutz, so die Forscher.
Video: So funktionieren mRNA-Impfstoffe
Potenzial für universellen Grippe-Impfstoff?
Solch ein Vierfach-mRNA-Serum hätte demnach das Potenzial für einen universellen Grippevirus-Impfstoff, der gegen viele verschiedene Influenzavirus-Subtypen wirkt und über längere Zeit Immunität verleiht, berichten die Studienautoren im Fachmagazin PNAS.
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