Bereits im vergangenen Sommer hat die Landesregierung in St. Pölten einen Fünf-Punkte-Plan gegen die grassierende Teuerung präsentiert. Die „Krone“ hat sich nun im Detail angeschaut, wie viel vom 312-Millionen-Euro-Paket schon bei den Landsleuten angekommen ist und wie Sie zu ihrem Geld kommen. Eine Zwischenbilanz:
Das größte Novum im Kampf gegen die Teuerung ist der blau-gelbe Strompreisrabatt: Damit werden Niederösterreichs Haushalte mit rund 250 Millionen Euro entlastet - sie bekommen auf ihre Stromrechnung zwischen 169,58 Euro für einen Ein-Personen-Haushalt und 457,07 Euro für eine Familie ab fünf Personen gutgeschrieben. Für jede weitere Person erhöht sich die Förderung um 41,27 Euro.
Bislang sind bereits 456.577 Anträge von rund 740.000 Haushalten eingelangt. Beim größten Anbieter, der EVN, wurde das Antragspotenzial von 450.000 Anschlüssen bereits zu 73 Prozent ausgeschöpft, gut die Hälfte auch schon bewilligt – das entspricht 53,4 Millionen Euro. Beim Verbund und der Wien Energie sind es immerhin 42 und 30 Prozent. Das Land selbst, das die Förderung für kleinere Versorger umsetzt, hat 54.000 von 56.000 Anträgen bereits bewilligt.
Große Nachfrage nach Schulstartgeld
Der schnellste Weg zum blau-gelben Schulstartgeld führt über das Internet: Die Antragstellung erfolgt durch den jeweiligen Bezieher der Familienbeihilfe per Online-Formular. Eine Antragstellung ist pro Schulkind oder Lehrling im Antragszeitraum von 16. August 2022 bis 4. Februar 2023 nur einmal möglich. Mit exakt 184.094 Schülern und Lehrlingen hat bereits die überwiegende Mehrheit der rund 200.000 berechtigten Personen um die 100 Euro angesucht.
Heizkostenzuschuss heuer verdoppelt
„Mit dem blau-gelben Heizkostenzuschuss in Höhe von 150 Euro helfen wir sozial bedürftigen Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern heuer im Rahmen einer zusätzlichen NÖ Sonderförderung zum Heizkostenzuschuss mit weiteren 150 Euro“, erklärt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Bisher wurden 3624 Anträge bewilligt und 1,1 Millionen Euro ausbezahlt, Voraussetzung ist ein Hauptwohnsitz in Niederösterreich seit mindestens sechs Monaten vor Antragsstellung. Insgesamt sind 5,7 Millionen Euro veranschlagt, das wurde aus den Zahlen des vergangenen Jahres abgeleitet.
Arbeitsweg darf keine Hürde sein
Mit der niederösterreichischen Pendlerhilfe werden jene Menschen unterstützt, die weiter von ihrem Wohnort entfernt arbeiten. Rückwirkend für das Jahr 2021 wurde die Einkommensgrenze erhöht und die Pendlerhilfe verdoppelt. Dadurch wurden die Zahlen von 2021 bereits jetzt übertroffen. Bis Anfang Oktober gab es 2582 bewilligte Anträge über 1,3 Millionen Euro. Knapp 2000 sind allerdings noch in Bearbeitung. Zwischen 25 und 40 Kilometer gibt es nun 320 Euro Ausgleichszahlung. Ab 40 Kilometern pro Fahrtstrecke werden zusätzlich 8 Euro pro Kilometer verrechnet.
Wichtigstes Thema ist das Wohnen
In der aktuellen Situation, die durch die Teuerung von Energiepreisen, aber auch von Lebensmittelpreisen gekennzeichnet ist, sollen besonders die sozial schwächeren niederösterreichischen Landesbürger unterstützt werden. Mit 1. Oktober wurden dabei auch die Einkommensgrenzen angepasst. Bei der Beihilfe wurde das Maximaleinkommen um 2000 Euro, für den Zuschuss um 4000 Euro pro Jahr erhöht. Ein Antrag muss an die Abteilung Wohnbauförderung des Landes oder die Bürgerbüros der Bezirkshauptmannschaften gerichtet werden.
Die genaue Höhe der Förderung richtet sich nach der Wohnungsgröße und der Personenanzahl. Ein Mindestpensionist mit einer 50 großen Wohnung erhält nun beispielsweise 236 satt 189 Euro im Monat.
So kommen Sie zu Ihrem Geld
In den letzten Jahren gab es im Schnitt rund 16.000 Anträge auf Wohnzuschuss und Wohnbeihilfe. Heuer wird mit einem kräftigen Anstieg gerechnet. „Um die Teuerung abzufedern und die Menschen gut durch die Krise zu führen, tun wir, was ein Land tun kann. Im konkreten mit einem 312 Millionen Euro Entlastungspaket. Und wir setzen dort an, wo die Menschen die Teuerung am meisten zu spüren bekommen. Nämlich beim Schulstart, beim Heizen, bei den Kosten fürs Wohnen und fürs Pendeln und beim Strom“, fasst Mikl-Leitner die fünf Säulen zusammen, auf denen die aktuellen Maßnahmen beruhen. Alle Infos dazu gibt es auch auf einer eigenen Homepage des Landes.
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