Nach Polizei-Hilferuf

Wels begrenzt die Zahl der Asylwerber in Wartezone

Oberösterreich
31.10.2022 15:35

Wegen katastrophaler Zustände in der Notunterkunft für Flüchtlinge schlug die Fremdenpolizei Alarm. Die Behörde prüft jetzt - und greift mit Bescheiden durch.

Maximal bis zu 24 Stunden sollten sich Flüchtlinge zur Registrierung in der Wartezone im Gebäude der Fremdenpolizei in Wels aufhalten, ehe sie in andere Unterkünfte gebracht werden. Zuletzt mussten die Asylwerber laut Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) zum Teil aber fünf bis sechs Tage in dem Notquartier ausharren. Zudem lebten zuletzt 170 statt der vorgesehenen 100 Flüchtlinge auf engstem Raum.

Gefährdete Sicherheit
Die Folgen: chaotische Zustände, aufgeheizte Stimmung und ein Hilferuf des Welser Fremdenpolizeichefs per Mail, wonach er nicht mehr für die Sicherheit der Kollegen garantieren könne – wir berichteten.

„Deutlich unter 100“
Nach einem Lokalaugenschein am Freitag hatte Rabl mit der behördlichen Schließung gedroht. Seit Montagfrüh laufen nun Überprüfungen vor Ort - feuerpolizeiliche, baubehördliche und sanitätsrechtliche. Noch am Montagvormittag seien feuerpolizeiliche Bescheide ausgesprochen worden, sagt Rabl. Damit werde die Zahl der Asylwerber in der Wartezone auf „deutlich unter 100“ begrenzt.

Zitat Icon

Es laufen feuerpolizeiliche, baubehördliche und sanitätsrechtliche Überprüfungen. Auch ein Konzept gegen Diphtherie- Fälle wird erarbeitet.

Andreas Rabl (FPÖ), Welser Bürgermeister

Schließung nicht ausgeschlossen
„Die Polizei hat schon am Wochenende massive Bemühungen gestartet, die Personenzahl zu reduzieren“, bestätigt der Welser Bürgermeister. Die anderen Überprüfungen laufen noch, eine Schließung der Unterkunft sei noch immer nicht ausgeschlossen: „Innerhalb einer gewissen Frist müssen Mängel abgestellt werden – wenn’s nicht passt, wird geschlossen.“

Scheinheilig?
Die SPÖ wirft Rabl diesbezüglich „Scheinheiligkeit“ vor, nachdem die Notunterkunft in der Messe Wels im Frühjahr – auch auf sein Drängen hin – geschlossen wurde. Rabl weist die Kritik zurück: „Das war immer nur eine Übergangsregelung – wir brauchen ja die Halle für unsere Messen.“

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