Die Nachricht passt zur trüben Stimmung zu Allerheiligen: Mit elf Prozent hat die Inflation im Oktober einen neuen Höhepunkt erreicht. Elf Prozent, das ist für viele dramatisch: Schon bisher ist es sich kaum ausgegangen, jetzt kommt als Hammer auch noch die geschmalzene Energie-Rechnung dazu.
Zu einer persönlichen Notlage fehlt da oft nicht mehr viel: Ein Jobverlust, eine Scheidung, Kündigung des Mietvertrages, unbedachte Einkäufe, die man inzwischen schon wieder bereut, Probleme mit schnell aufgenommenen Klein-Krediten, die sich aber summieren - die Welt zeigt im düsteren November ihr hässliches Gesicht.
Vielen geht es so, aber nicht allen gleich schlecht. Angesichts dieser Situation fragt man sich: Das Wort „Solidarität“ kommt nicht mehr vor. Wieso eigentlich? Weil wir „eh schon alle Steuern zahlen“? Ja, schon. Aber eine Notlage ist dann doch etwas anderes. Elf Prozent Inflation, man kann es kaum glauben. Schuld ist Putins Überfall auf die Ukraine und die Bremse bei den Gaslieferungen, aber auch viele andere Fakten spielen eine Rolle. Dieses Preis-Fieber wird nicht schnell verschwinden, es wird noch eine Zeit bedrohlich hoch bleiben.
Wenn das alles so ist, warum, frage ich mich, ist das nicht das zentrale politische Thema? Was ist wichtiger, die unterirdisch peinlichen Chats mancher in der Politik oder die Probleme vieler Mitbürger durch die hohe Inflation? Das ist nicht „nur“ ein Thema für Caritas & Co, das geht uns alle...
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