Aufgrund warmer Temperaturen sind Reptilien derzeit immer noch aktiv. Einen kuriosen Fall gab es in St. Ulrich bei Steyr, wo sich eine Frau zwei Tage lang vor einer harmlosen Natter fürchtete.
Normalerweise müssten Schlangen um diese Jahreszeit bereits ihr Winterquartier bezogen haben. Aufgrund der warmen Temperaturen verschiebt sich das heuer offenbar aber deutlich nach hinten. „Äskulap- und Schlingnattern benötigen etwa 18 Grad. Fallen die Temperaturen darunter, sind ihre Bewegungen stark eingeschränkt“, sagt Schlangenexperte Hans Esterbauer aus Steyr. Ringelnattern seien dagegen kälteresistenter: „Bei ihnen genügen schon 15 Grad.“
Aufgrund der Klimaänderung verschiebt sich bei den Schlangen offenbar der Zeitpunkt, an dem sie ihre Winterquartiere beziehen, nach hinten.
Hans Esterbauer, Reptilienexperte aus Steyr
Fast täglich Anrufe
Nahezu täglich erhält Esterbauer immer noch Anrufe von Menschen, die um Rat und Hilfe bitten. Auch Marina L. (63) aus St. Ulrich/Steyr wandte sich kürzlich an den Experten. Eine Schlange, die sich auf ihrer Terrasse entlangschlängelte und unter einer Mülltonne verschwand, hatte sie erschreckt.
Nachbarin fotografierte
Eine zufällig anwesende Nachbarin konnte aber ein Foto von dem Reptil machen. Im Tierheim Steyr empfahl man der verängstigten Frau den Experten, der nach 20 Minuten vor Ort war. „Trotz intensiver Suche im gesamten Gartenbereich konnte ich das Tier zunächst jedoch nicht finden“, bedauert Esterbauer.
Leicht zu identifizieren
Anhand des Fotos war es für ihn aber ein Leichtes, die Schlange zu identifizieren: Es war eine harmlose Äskulapnatter. Die Furcht wurde bei Marina L. deshalb aber nicht weniger. Als sie am nächsten Tag im Garten Wäsche zum Trocknen aufhängte, lag das Reptil plötzlich eingeringelt unter einem Baum. Die erschrockene Frau schlug neuerlich Alarm. Esterbauer: „Ich bin hingefahren, habe die Natter eingefangen und in einem drei Kilometer entfernten Naturschutzgebiet wieder ausgesetzt.“
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