Der Andrang auf die Schuldenberatungsstellen nimmt zu. In Zeiten der enormen Teuerung geraten nun jene Oberösterreicher besonders unter Druck, die nach einem Privatkonkurs fixe Raten an Gläubiger zahlen müssen.
Die Teuerungswelle, die in jedem Lebensbereich Einzug hält, lässt den Andrang auf die Schuldenberatungsstellen steigen. „Es kommen die, die wissen, dass sie ein Problem bekommen werden. Und dann sind da jene Personen, die schon in Privatkonkurs sind“, sagt Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Oberösterreich.
Diese „gar nicht so kleine Gruppe“ sind Oberösterreicher, die vor zwei, drei Jahren in eine Privatinsolvenz geschlittert waren, und einen Zahlungsplan vereinbarten. „In dem verspricht man seinen Gläubigern drei bis sieben Jahre lang eine fixe Monatsrate“, so Berghuber. Das Problem: Mit steigenden Lebenshaltungskosten wird’s jetzt für diese Menschen schwer, sich die Monatsrate überhaupt noch leisten zu können.
„Ein Dilemma. Der Betrag, der bisher zum Bezahlen der Schulden da war, den braucht man eigentlich, um den Strom oder die Lebensmittel zu bezahlen“, sagt der Schuldnerberatungs-Chef.
„Je früher ich etwas behandle, umso besser“
Berghuber rät den Betroffenen, so früh wie möglich in die Offensive zu gehen, damit nicht erneut die Schuldenfalle auslöst: „Das ist wie mit der Schulmedizin: Je früher ich etwas behandle, umso besser.“ Konkret bedeutet das: Ab zur Schuldenberatung, um die Situation neu zu verhandeln und den Zahlungsplan ändern zu lassen. „Ist die Situation schlüssig erklärbar, gibt es eine neue Vereinbarung und die Zahlung reduziert sich.“
Was ist, wenn der Schritt nicht gesetzt wird? „Für die, die ihre Rate nicht zahlen, funktioniert das ein paar Monate. Dann kommt die Mahnung eines Gläubigers und es bleiben vierzehn Tage, um zu zahlen. Passiert das nicht, kann der Gläubiger einen Antrag stellen. Das Konkursverfahren ist gescheitert und alle Forderungen leben wieder auf.“
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