Die Corona-Maßnahmen hielten in den vergangenen Jahren auch die Grippe (Influenza) im Zaum. Heuer wurden aber bereits im Oktober, rund zwei Monate früher als sonst üblich, erste Influenzafälle registriert.
Wegen der geringeren Immunität in der Bevölkerung durch die ausgebliebenen Wellen rechnet man mit einer sehr starken Influenzasaison. Dass eine Grippe-Infektion weitreichende Folgen haben kann, ist vielen nicht bekannt. Dabei haben schon in den 1930er Jahren Wissenschaftler auf erhöhte kardiovaskuläre Sterblichkeit nach Grippe-Wellen hingewiesen.
In einer im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichten Studie wurde gezeigt, dass in der ersten Woche nach einer laborbestätigten Influenza-Infektion das Risiko für einen Herzinfarkt um das Sechsfache höher ist als in der Zeit davor oder danach. Besonders groß war das Risiko in dieser Studie für ältere Personen, für Infektionen mit Influenza-B und für Personen, die ihren ersten Infarkt erlitten.
Es ist noch nicht vollständig geklärt, warum eine Influenza zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und andere ischämische Ereignisse wie Schlaganfall führen kann. Eine Hypothese ist, dass das Virus ein Gerinnsel aus bereits existierenden atherosklerotischen Ablagerungen begünstigen und dadurch eine akute Verstopfung der Herzkranzgefäße auslösen kann.
Neben dem Tragen von FFP2-Masken, Händewaschen und Abstandhalten, ist die jährliche Grippe-Impfung ein wirksamer Schutz. Sie wird für alle Erwachsenen empfohlen – vorrangig für jene ab dem 60. Lebensjahr, für Personen mit chronischer Lungen-, Herz-, Kreislauferkrankung, neurologischen Erkrankungen, Erkrankungen der Niere, Stoffwechselerkrankungen und Immundefekten.
Ihr Friedrich Hoppichler
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.