Gewaltexzesse bestimmten in der Nacht von Halloween ganz Österreich: In gleich mehreren Bundesländern kam es zu Schlägereien und Vandalismus, zahlreiche Verletzte mussten versorgt werden. Die Polizei war in den Abend- und Nachtstunden mehr als gefordert.
Herausstechend: die Randale in der Linzer Innenstadt. Rund 200 Jugendliche hatten dort Chaos und Zerstörung angerichtet, sogar mit Böllern und Glasflaschen wurden Passanten und auch die einschreitenden Polizisten, die mit einem Großaufgebot im Einsatz waren, beworfen. Besonders erschreckend: Die Teenager hatten sich zum Gewaltexzess via Social Media verabredet. Es gab 130 Anzeigen sowie mehrere Festnahmen.
Mindestens zwei größere Schlägereien, Böller-Attacken und Riesenwirbel gab es auch in Wels (siehe Linkbox unten).
Nichts Süßes bekommen, dann randaliert
In der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt blieb mancherorts kein Stein auf dem anderen. Auch dort hatte eine Gruppe Jugendlicher - rund 20 an der Zahl - vor einem Haus randaliert, ein Auto beschädigt und die Bewohner des Gebäudes wüst bedroht. Unglaublicher Grund: Sie bekamen nichts Süßes, nachdem die verkleideten Jugendlichen an der Tür geläutet hatten. Es flogen daraufhin Steine und Flaschen. Als Rädelsführer wurde ein 16-Jähriger ausgemacht, die Ermittlungen laufen.
Verletzte waren in Klagenfurt ebenfalls zu beklagen. Gleich mehrere Schlägereien hielten die Polizei in Atem. In einem Lokal gerieten vier Frauen aneinander, auf dem Universitätscampus wurde ein 29-Jähriger von vier Personen schwer verletzt und vor einem Lokal wurde ein 30-Jähriger niedergeschlagen. Laut Polizeiangaben wurden insgesamt vier Personen verletzt.
Brandstiftung in der Halloweennacht steht in der Gemeinde Gurk (Bezirk St. Veit an der Glan) im Raum. Ein Carport aus Holz ging in Flammen auf, zwei Fahrzeuge wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Eine Anrainerin und Zeugin will eigenen Angaben zufolge verkleidete Kinder oder Jugendliche in der Nähe des Tatorts gesehen haben. Die Polizei ermittelt und sucht weitere Zeugen.
Container gesprengt, Telefonzelle beschädigt
Zu gleich drei Einsätzen wegen Pyrotechnik musste die Polizei in Wien in der Halloweennacht ausrücken. Ein Müllcontainer wurde zerstört, zudem eine Telefonzelle schwer beschädigt. Im Zuge der Fahndung hielten die Beamten eine Gruppe Jugendlicher an, die einen 14-jährigen Österreicher der Taten bezichtigten. Dieser wird wegen des Verdachts der Sachbeschädigung angezeigt.
Mit einer weiteren Gruppe Jugendlicher bekamen es die Beamten wenig später zu tun. Die Teenager hatten zunächst Pyrotechnik gezündet, flüchteten, als sie die Polizei sahen, kehrten allerdings wenig später zurück - und zwar mit Verstärkung. Die nun zahlenmäßig angewachsene Gruppe beschimpfte die Polizisten, wieder wurde Pyrotechnik gezündet. Doch auch die Exekutive forderte Verstärkung an, die Burschen im Alter von 15 bis 24 Jahren wurden schlussendlich angehalten und angezeigt.
Polizist attackiert und gewürgt
Brutal ging es auch vor einer Grazer Disco zu: Ein 17-Jähriger und ein zwei Jahre älterer Bursche waren aneinandergeraten. Der Jüngere legte sich daraufhin auch noch mit den Securitys an. Auch einen Polizisten attackierte der junge Verdächtige wenig später und würgte ihn. Er wurde festgenommen.
In Vorarlberg flogen in der Halloweennacht die Fäuste, Vorfälle gab es in Bregenz wie auch in Lustenau. Ein 24 Jahre altes Opfer wurde am Vorplatz des Bregenzer Festspielhauses geschlagen und getreten, es erlitt schwere Verletzungen. Nur rund 30 Minuten später kam es in der Nähe zu einer weiteren Attacke mit zwei Glasflaschen. Ein 27-jähriges Opfer erlitt mehrere Schnittwunden im Gesicht.
Pfefferspray bei Rauferei
In Lustenau uferte eine Auseinandersetzung zwischen einem 18-jährigen Gast eines Clubs mit dem Türsteher völlig aus. An der Rangelei beteiligten sich laut Polizei auch ein 23- sowie ein 26-jähriger Mann. Der Club-Betreiber, der die Szene über eine Videokamera beobachtet hatte, rannte daraufhin zu dem Tumult und setzte gegen zwei Beteiligte Pfefferspray ein. Der 18-Jährige wurde mit Verletzungen ins Spital eingeliefert werden.
23 Verletzte wegen Reizgas in Club
Reizgas kam auch bei einer Halloweenfeier in einer Halle in Niederösterreich zum Einsatz. 23 Menschen erlitten in Ernsthofen (Bezirk Amstetten) Verletzungen. Die Ermittlungen in dem Fall laufen. „Es gibt einen ersten Tatverdacht“, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage mit, ohne Details zu nennen. Nach der Räumung der Halle befanden sich rund 1000 Personen am Vorplatz der Halle, dabei kam es zu einem Handgemenge mit drei Leichtverletzten, hieß es. Der Einsatz der Helfer aus Nieder- wie auch Oberösterreich dauerte mehrere Stunden.
Schüsse in Innsbruck
Große Aufregung gab es am Montagabend in Innsbruck: Nachdem die Polizei aufgrund gezündeter Böller in die Altstadt beordert worden war, beobachteten die Beamten einen Jugendlichen, der mit einer Pistole in die Luft schoss. Der Teenager konnte letztlich festgenommen werden.
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