Es herrscht ein Schockzustand nach den wilden Ausschreitungen in der Nacht auf Allerheiligen vor allem in Linz: Hunderte Anzeigen und Tausende Euro an Sachschaden müssen Folgen für die Täter haben.
Wüste Szenen wie aus einem Kriegsgebiet spielten sich in der Nacht auf Allerheiligen im ganzen Land ab. Herausstechend: die Ausschreitungen in der Linzer Innenstadt. Rund 200 Jugendliche hatten von 21 Uhr an bis 3 Uhr früh gewütet, mit Böllern und Glasflaschen wurden Passanten und auch die einschreitenden 170 Polizisten, die mit einem Großaufgebot samt Cobra-Einsatzkommando im Einsatz waren, beworfen. Auch am Dienstagabend trafen sich nochmals 20 bis 30 Jugendliche, die allerdings rasch vor der Polizei flüchteten.
130 Anzeigen
Besonders erschreckend: Die Teenager hatten sich zum Gewaltexzess via Internet verabredet. Auf TikTok schrieben sie, dass es wie im Film „Athena“ sein würde. In dieser Netflix-Produktion wird ein Straßenkrieg zwischen Polizei und Jugendbanden in einem französischen Vorstadt-Slum thematisiert. Am Ende geb es in Linz 130 Anzeigen sowie neun Festnahmen – siehe das Interview unten.
Harte Konsequenzen
Bereits jetzt steht fest, dass sich der Großteil der Randalierer – junge Männer aus Tschetschenien, Syrien und Afghanistan – unter dem Mantel der Schutzbedürftigkeit in unserem Land aufhält. Für sie soll es aber jetzt gehörig eng werden. Innenminister Gerhard Karner kündigte im Interview mit der „Krone“ die volle Härte des Gesetzes an. Man werden umgehend einen Sicherheitsgipfel einberufen und mit dem Asylaberkennungsverfahren starten, so das Fazit. Für zahlreiche Opfer der Randale geht dieser Vorschlag nicht weit genug. Im Gespräch unter vier Augen werden lange Haftstrafen gefordert.
Kein Platz für Gewalt
Auch die oberösterreichische Politik verurteilte die Ausschreitungen. Oberösterreich werde weiterhin entschlossen auf der Seite von Recht und Ordnung und damit auf der Seite der Polizei stehen, unterstricht etwa Landeshauptmann Thomas Stelzer. Umso notwendiger sei es beispielsweise auch, wie im oberösterreichischen Regierungsprogramm vorgeschlagen, die Strafen bei Übergriffen auf Polizistinnen und Polizisten zu verschärfen.
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) betont: „Für mich gilt, dass solche Entwicklungen von Anfang an mit allen polizeilichen und rechtlichen Mitteln eingedämmt gehören. In Linz gibt es Null-Toleranz gegenüber Gewalttätigen, egal welche Motive diese haben!“ Ein Vize Martin Hajart hält fest, dass in Linz „kein Platz für solche Aggressionen“ sei. Und der FPÖ-Chef meint: „Gegenüber solcher Gewalt darf es keine Nachsicht und Beschwichtigungen geben.“
„Das hat es in Linz noch nie gegeben“
Heftigkeit der Randale überraschte auch den Polizei-Einsatzleiter Michael Hubmann, wie er im Interview mit der Krone erzählt.
Krone: Herr Hubmann, Sie waren polizeilicher Einsatzleiter. Wie arg war’s?
Michael Hubmann: Ich war schon oft wo, wo es rund ging, zuletzt etwa beim Europa-League-Spiel von Sturm gegen Feyenoord Rotterdam. Aber so etwas wie an diesem Abend in Linz habe ich noch nie erlebt.
Um 21 Uhr ging’s los.
Am Anfang konnten wir die Situation beruhigen. Dann hat es sich in der Nacht immer mehr aufgeschaukelt. Letztendlich waren wir gezwungen, den Bereich zwischen Taubenmarkt und Mozartkreuzung zu räumen. Auch die Filiale eines Fast-Food-Restaurants auf dem Taubenmarkt musste geräumt werden. Kurz nach 23 Uhr mussten wir die Oberleitungen der Straßenbahn im Bereich der Landstraße abschalten lassen. Es bestand die Gefahr, dass sie durch Böllern so beschädigt werden, dass sie zu Boden fallen hätten können. Das hätte eine unmittelbare Lebensgefahr bedeutet.
Wie konnten Sie die Randalierer ausbremsen?
Wir haben sie dann zwischen Karmelitenkirche und Mozartkreuzung eingekesselt. Sie mussten sich zuerst am Boden legen, dann aufsetzen. Erst dann konnten wir sie kontrollieren,
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