In einem Interview mit der „New York Times“ hat Christina Applegate erstmals ausführlich über ihren Kampf gegen die Nervenkrankheit Mulitple Sklerose gesprochen - und verriet unter anderem, dass sie seit der Diagnose rund 18 Kilogramm zugenommen hat, und warum sie fest entschlossen war, die finale Staffel ihrer Netflix-Serie „Dead To Me“ zu drehen.
Im August 2021 erhielt Christina Applegate die niederschmetternde Diagnose, dass sie an der Nervenkrankheit Multiple Sklerose leidet. Seitdem hat sich der Gesundheitszustand der 50-jährigen Schauspielerin dramatisch verschlechtert, wie sie nun selbst in dem Interview mit der Zeitung erklärte. Dennoch habe sie darauf bestanden, die dritte und letzte Staffel ihrer Serie „Dead To Me“ zu drehen, erklärte die ehemalige Darstellerin der 90er-Jahre-Serie „Eine schrecklich nette Familie“.
Applegate will sich nicht verstecken
„Das ist das erste Mal, dass mich jeder sehen kann, wie ich bin. Ich habe 18 Kilo zugenommen, ich kann nicht ohne Stock gehen. Ich möchte, dass die Leute wissen, dass ich mir all dessen sehr bewusst bin“, erklärte Applegate. Dennoch sei es ihr Wunsch gewesen, sich nicht zu verstecken und wieder vor die Kamera zu treten. „Ich hatte eine Verpflichtung“, erklärte sie. Man habe ihr vorgeschlagen: „Lass uns einfach aufhören. Wir müssen es nicht beenden. Lass uns ein paar Episoden zusammenstellen.“ Doch sie habe geantwortet: „Nein. Wir werden es tun, aber wir werden es zu meinen Bedingungen tun.“
Applegate schildert weiter, dass es, als die Serie nach der zweiten Staffel pausiert habe, „das Gefühl von: ,Nun, lass uns ihr ein Medikament besorgen, damit es ihr besser geht‘“ gegeben habe. Doch es gebe „kein Besser“, so die Schauspielerin. „Ich werde es nie akzeptieren. Ich bin angepisst.“
„Musste den Verlust meines Lebens verarbeiten“
Dennoch sei es gut gewesen, dass sie eine Auszeit hatte, so die 50-Jährige weiter. „Ich musste den Verlust meines Lebens verarbeiten, den Verlust eines Teils von mir. Also brauchte ich diese Zeit. Dennoch ist es nicht so, dass ich am Ende zurückgekommen bin und war wie: ,Juhu, mir geht es total gut.‘“
Ich musste den Verlust meines Lebens verarbeiten, den Verlust eines Teils von mir. Also brauchte ich diese Zeit.
Christina Applegate
Rückblickend habe sich die Krankheit leise angekündigt, weiß Applegate heute. Schon beim Dreh der ersten Staffel habe sie etwa die Balance bei einer Tanzszene verloren. „Ich wünschte, ich hätte darauf geachtet. Aber wer war ich, das zu wissen?“, so Applegate rückblickend.
Bei den Dreharbeiten zur neuesten und letzten Staffel von „Dead To Me“ habe sie bereits einen Rollstuhl gebraucht, weil sie in ihrer Beweglichkeit bereits erheblich eingeschränkt gewesen sei, so die Schauspielerin weiter. Ein Tontechniker habe dann ihre Beine hochhalten müssen, damit bestimmte Szenen gedreht werden konnten. Auch habe sie keine Einstellungen drehen können, in denen sie etwa in einen Raum geht. Denn selbst dafür habe sie Hilfe gebraucht, so Applegate. Beim Stehen habe sie sich meist angelehnt, damit sie aufrecht stehen bleiben konnte.
Für „Dead To Me“-Kolleginnen durchgehalten
Ob sie sich die letzte Staffel ihrer Serie anschauen werde, das wisse sie noch nicht, so die 50-Jährige. Sie habe aber auch für ihren Co-Star Linda Cardellini und die Erfinderin der Show, Liz Feldman, durchgehalten. „Wenn die Leute es hassen, wenn die Leute es lieben, wenn sie sich nur konzentrieren können auf ,Oh, schau dir den Krüppel an‘, dann liegt das nicht an mir“, meinte Applegate. „Ich bin mir sicher, dass die Leute sagen werden: ,Ich komme nicht darüber hinweg.‘ Gut, dann kommt nicht darüber hinweg. Aber hoffentlich können die Leute darüber hinwegkommen und einfach die Fahrt genießen und sich von diesen beiden Mädchen verabschieden.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.