Auch wegen Migranten
Polen baut Zaun um russische Exklave Kaliningrad
Polen will eine provisorische Absperrung an seiner mehr als 200 Kilometer langen Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad errichten. Es handle sich um einen 2,5 Meter hohen und drei Meter breiten Stacheldrahtverhau, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak. Die Arbeiten würden sofort beginnen.
„Es liegt uns viel daran, dass diese Grenze dicht ist“, betonte der Politiker der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Blaszczak begründete den Schritt zum einen mit der nationalen Sicherheit. Zum anderen würden Migranten aus dem Nahen Osten oder Nordafrika mit dem Flugzeug nach Kaliningrad kommen und versuchen, von dort auf EU-Gebiet zu gelangen.
Entlang der Absperrung sollen zusätzlich Geräte zur elektronischen Grenzüberwachung installiert werden. Auf polnischer Seite ist ein Zaun im Vorfeld der Grenze zum Schutz von Wildtieren vorgesehen. Kaliningrad, das frühere ostpreußische Königsberg, gehört zu Russland und liegt an der Ostsee zwischen Polen und Litauen.
Der polnische Präsident Andrzej Duda unterstütze „alle Initiativen, die zur Erhöhung der Sicherheit Polens und seiner Bürger“ führten, teilte ein Sprecher des Staatsoberhaupts mit. Im vorigen Jahr hatte Polen bereits eine Mauer entlang der EU-Grenze zu Belarus (Weißrussland) fertiggestellt. Es bestehe kein Zweifel, dass diese einen „hybriden Angriff“ von belarussischem Gebiet aus unmöglich mache, betonte Blaszczak nun.
Brisant: Immer mehr Bürger in Polen wollen auf einen möglichen Kriegsfall besser vorbereitet werden. Eine eintägige Schulung, angeboten vom Militär, nahmen bereits Hunderte in Anspruch.
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