Ein Firmenchef aus dem Bezirk Güssing musste zusehen, wie sich dreiste Täter am helllichten Tag samit ihrer Beute aus dem Staub machten. Das Täterfahrzeug konnte wenig später in Ungarn ausgeforscht werden, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Da verschlug es der Frau des Getränkehändlers Anton W. aus Moschendorf fast die Rede. Als sie zu Allerheiligen gegen 16.45 Uhr aus dem Fenster blickte, ertappte sie freche Diebe auf frischer Tat. „Die Unbekannten schoben mit einem dunkelblauen Klein-Lkw im Rückwärtsgang in die Einfahrt unseres Betriebes, wo im Freien die Paletten mit Bierfässern und Kisten voller Flaschen stehen“, so die überraschte Zeugin.
Täter flohen
Sofort alarmierte die besorgte Frau ihren Mann. Anton W. eilte umgehend zum Getränkelager. Währenddessen luden die Kriminellen hastig ein leeres Bierfass nach dem anderen auf ihrem Fahrzeug auf. Kurz bevor der Hausherr die Eindringlinge zur Rede stellen konnte, ergriffen sie die Flucht.
„Ich sah noch, wie zwei Diebe im Klein-Lkw saßen, die Kfz-Türen zuschlugen und davonrasten“, schildert das Opfer. Anton W. hatte sich das Kennzeichen gemerkt. Abgesehen von der Anzeige bei der Polizei, gab der Getränkehändler die Daten an zwei Freunde in Ungarn weiter. Dank der Helfer konnte der Standort des Täterfahrzeuges ausgeforscht werden. Die Spur führt in die Gegend um die ungarische Stadt Veszprém, 120 Kilometer weit entfernt.
120 Euro pro Fass
Ob zwischen dem Besitzer dieses Klein-Lkw und der Straftat ein direkter Zusammenhang besteht, konnte vorerst noch nicht geklärt werden. Feststeht, die flüchtigen Täter hatten mit dem Diebstahl von zehn Bierfässern reiche Beute gemacht. Der Warenwert beträgt pro 30-Liter-Fass 120 Euro, die Leihgebühr üblicherweise 36 Euro.
Hätte meine Frau den Diebstahl nicht sofort bemerkt, wäre der Schaden noch viel höher ausgefallen. Denn die Kriminellen flüchteten, als ich am Tatort auftauchte.
Getränkehändler Anton W.
Leergut im Trend
Das illegale Geschäft blüht. „Immer mehr Banden sind auf den Diebstahl von Leergut spezialisiert“, bestätigt die Polizei einen aktuellen kriminellen Trend. Die Ermittlungen in Ungarn laufen auf Hochtouren.
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