Betreuer im Visier

Missbrauch in Kindergärten: Neue Verdachtsfälle

Wien
02.11.2022 17:01

Erneut sollen sich zwei Wiener Pädagogen an Schützlingen sexuell vergangen haben. Sie wurden aus dem Tätigkeitsbereich abgezogen. Die Justiz ermittelt. Warum seit Frühling immer mehr derartige Fälle ans Tageslicht kommen.

Nach den mutmaßlichen Übergriffen in Penzing und anderen Einrichtungen hat die MA 10 (Kindergarten) ihre Strategie geändert. Mögliche sexuelle Straftaten werden nun proaktiv thematisiert. Erneut stehen zwei (männliche) Pädagogen im Verdacht, Kinder missbraucht zu haben. Der eine im Kindergarten, der andere soll sich im privaten Umfeld an einer Minderjährigen vergangen haben.

Mitarbeiter vom Dienst abgezogen
Beide Mitarbeiter seien sofort vom Kinderdienst abgezogen worden, erklärt MA 10-Vize Kurt Burger. Die Männer verrichten nun Bürojobs (bei vollem Gehalt). Die Eltern seien sofort informiert worden. Für die Betroffenen wurde eine Hotline eingerichtet. Dort werden akute Fragen beantwortet und Kontakte zu Kinderschutzeinrichtungen vermittelt. Zweifelsohne eine Verbesserung, nach den Geheimniskrämereien noch vor wenigen Monaten. 

Staatsanwaltschaft eingeschaltet
Es handle sich zwar „nur“ um Verdachtsfälle. Allerdings sind diese so konkret, dass die zuständige MA 11 (Jugendamt) die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hat. Die Ermittlungen laufen. In welchen Bezirken die Verdachtsfälle sind, verraten die Behörden jedoch nicht.

MA-11-Sprecherin Ingrid Pöschmann bittet um Mithilfe, verdächtige Verhaltensweisen sofort zu melden (4000-8011). Zudem sollen die Mitarbeiter in Kindergärten noch besser geschult werden.

Warum dringen seit diesem Frühling vermehrt Verdachtsfälle an die Öffentlichkeit? Die Opfer sind durch die mediale Berichterstattung sensibilisiert. Sie getrauen sich mehr, mögliche Untaten aufzuzeigen, meint Hedwig Wölfl von der Kinderschutzeinrichtung „Möwe“. Vielleicht hilft das mit, die Täter ihrer gerechten Strafe zuzuführen. 

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