Die „Verhandlungen“ dauerten bis nach Mitternacht. Wobei es nicht (mehr) um Inhalte, Visionen oder Konzepte für Rapid, sondern nur um die Postenbesetzung ging. Wie in der Politik, fast schlimmer. Hier lesen Sie eine Kolumne von „Krone“-Redakteur Rainer Bortenschlager.
Letztlich wurde ein (fauler) Kompromiss gefunden: Ex-ORF-General Alexander Wrabetz wird am 26. November neuer Rapid-Präsident werden. Er bringt Steffen Hofmann (vorerst), Michael Tojner, Jurist Christian Podoschek, die Nationalratsabgeordnete Nurten Yilmaz und Edeltraud Hanappi-Egger mit. Letztere ist die Schwiegertochter der Rapid-Legende Gerhard Hanappi, Universitätsrektorin (WU) - sie ist als Vize-Präsidentin vorgesehen. Das war der Wunsch von Top-Banker Andreas Treichl, der als „Botschafter“ gewonnen wurde.
Eigentlich ein spannendes Team, das „Veränderung“ angekündigt hat(te), aber dennoch überraschend einer „Fusion“ zustimmte. So werden von der „Konkurrenz“-Liste auch Stefan Kjaer, Michael Hatz und Stefan Singer dabei sein. Singer gehört(e) bereits zum Präsidium von Martin Bruckner. Er ist daher für viele Mitglieder, vor allem den harten Kern vom Block West, kein Signal für einen Neustart. Sie werben jetzt dafür, bei der Hauptversammlung auf „Streichung“ zu wählen. Denn wenn die eine Liste keine 50 Prozent erhält, gibt es auch kein neues Präsidium. Also noch lange keine heile Welt.
Daran ändert auch die erste, kurze Stellungnahme von Wrabetz im ORF nichts: „Rapid wird und muss ein Mitgliederverein bleiben. Das Wort Investoren nehme ich nicht in den Mund. Aber Rapid wird und muss neue Wege gehen.“ Na dann ...
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