Red Bull Salzburg wird immer jünger. Die Startformation, die am Mittwochabend beim 0:4 beim AC Milan auf dem Platz stand, war die zweitjüngste in der Geschichte der Champions League - im Schnitt 21 Jahre und 226 Tage alt. Nur Arsenal hatte im Dezember 2009 gegen Olympiakos Piräus (0:1) mit 21 Jahren und 215 Tagen eine noch jüngere Elf aufgeboten. Die Bullen wollen sich nicht von ihrem Kurs abbringen lassen - auch wenn der Jugend in Mailand Grenzen aufgezeigt wurden. „Das ist nicht unser Plan“, so Sportchef Christoph Freund.
„Natürlich sind wir derzeit extrem jung. Da zahlt man auch ein bisschen Lehrgeld, aber das ist unser Weg. Das ist 100 Prozent Salzburg“, betonte Sportdirektor Christoph Freund. „Wir wollen eine junge, richtig gute Truppe sein, die vielen jungen Spielern die Chance gibt, auf internationalem Niveau erfolgreich zu sein.“ Die Akteure können dann auch regelmäßig gewinnbringend verkauft werden. Die gemachten Erfahrungen nehmen sie allerdings ebenfalls mit zu ihren neuen, größeren Clubs.
Auch im nächsten Jahr werden neue Namen nachrücken. Die Verpflichtung eines Routiniers, um dem Team Sicherheit zu geben, sei laut Freund kein Thema. „Das ist jetzt nicht unser Plan.“ Auch Kapitän Andreas Ulmer, mit 37 Jahren das Urgestein in Salzburg, tut sich derzeit schwer, seinen Stammplatz zu halten.
„Das ist halt auch ein Weltklasse-Spieler“
Für die spielentscheidenden Aktionen sorgte in Mailand allerdings ein 36-Jähriger, nämlich Olivier Giroud. Dem Milan-Stürmer gelangen zwei Toren und zwei Assists. „Das ist halt auch ein Weltklasse-Spieler“, meinte Freund. „Es werden auch wieder Spiele kommen, bei denen man sagt: ‘Wow, die Jugend hat sich durchgesetzt.‘“
Darauf hoffen die Salzburger nach dem CL-Aus nun in der Europa League. Dort war man nach den Umstiegen aus der Königsklasse 2020 an Eintracht Frankfurt und 2021 an Villarreal gescheitert. Im Vorjahr war im CL-Achtelfinale gegen Bayern München Endstation. Nach einer Gruppenphase noch eine K.o.-Runde in einem internationalen Bewerb überstanden haben die Bullen zuletzt 2019 in der Europa League gegen Club Brügge.
Europa League „ein extrem attraktiver Bewerb“
Viel wird von der Auslosung am Montag (13 Uhr/live im sportkrone.at-Ticker) abhängen. Im Kampf um den Achtelfinaleinzug wartet ein Gruppenzweiter aus der Europa League. „Es kann schon sein, dass es da gegen eine absolute Topmannschaft geht aus Europa“, erinnerte Freund. „Es ist ein extrem attraktiver Bewerb.“ Einen Erfolgslauf wie einst 2018 bis ins Halbfinale könne man nicht planen. „Unser Ziel war es, dass wir international überwintern, das haben wir erreicht.“ Auch wenn Chelseas Schützenhilfe in Form eines 2:1 gegen Dinamo Zagreb nötig war.
Freund zog ein „sehr positives Resümee“ der CL-Gruppenphase. Bis auf die abschließende zweite Hälfte in Mailand seien alle Spiele sehr eng gewesen. „Wir haben uns sehr gut aus der Affäre gezogen. Die junge Mannschaft hat sich richtig gut gezeigt.“ Das bedeutet viel - auch für Salzburgs Geschäftsmodell, aufstrebende Akteure gewinnbringend abzugeben.
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