Ein ausgebooteter Standler hatte im Vorfeld einen Projekt-Manager bedroht. Die Rathauswache in Wien scheint alarmiert.
Das Wiener Rathaus ist nicht das „Weiße Haus“ - ein Betreten recht einfach möglich. Pressekonferenzen laufen in der Regel recht familiär ab. Das Sicherheitspersonal hält sich selbst bei Terminen mit dem Bürgermeister dezent im Hintergrund - doch die allzu lockeren Zeiten sind vorbei. Zum Christkindlmarkt-Gespräch mit Finanzstadtrat Peter Hanke, Wirtschaftskammer-Chef Walter Ruck und Gemeinderat Markus Ornig (Neos) waren gleich vier bis fünf bewaffnete Wachen abgestellt. Ernster Blick, Pistole im Halfter, teils offen getragen und teils gut versteckt unter der Uniformjacke.
Standvergabe sorgte für Streit
Hintergrund: Im Vorfeld der Standlvergabe (ein Drittel weniger Plätze) gab es heftigen Streit. Ein vermutlich ausgebooteter Marktfahrer bedrohte einen Event-Manager und dessen Familie am Telefon. Zudem beschmierten Unbekannte das Gebäude des Wien Marketings im 9. Bezirk mit „Todeskreuzen“. Eine sechsköpfige Jury entschied letztlich, wer einen lukrativen Platz vor dem Rathaus erhält.
Jurorennamen bleiben unter Verschluss
Die Namen der Jurymitglieder blieben aber geheim. Das sorgte für Stunk. Wien-Marketing-Chef Michael Draxler: „Wir stehen für Transparenz, können die Namen aber nicht veröffentlichen. Es gab bereits Drohungen und Übergriffe. Gegen einen ehemaligen Standbetreiber wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot erwirkt.“ Die Rathauswache scheint in erhöhter Alarmbereitschaft.
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