Rekord-Ergebnis

AT&S: „Chip-Krieg“ kann Erfolgslauf nicht bremsen

Steiermark
03.11.2022 17:10

Der Leiterplatten-Produzent AT&S präsentiert ein Rekordergebnis für das erste Halbjahr - trotz des Handelskonflikts zwischen USA und China. In Leoben ist der große Ausbau im Plan, die Produktion soll im Herbst 2023 starten. 700 neue Mitarbeiter finden einen Job.

Die Wirtschaftsnachrichten der vergangenen Wochen in wenigen Schlagworten: Krise, Energie-Engpass, Teuerung, Sorge vor einer Rezession, Arbeitskräftemangel. Es kann einem bange werden.

Und dann sitzen AT&S-Vorstandsvorsitzender Andreas Gerstenmayer und die neue Finanzchefin Petra Preinig auf einem Podium in Leoben und geben Einblick in eine ganz andere wirtschaftliche Realität: In den ersten sechs Monaten des laufenden Wirtschaftsjahres stieg der Umsatz erstmals auf über eine Milliarde Euro (+53% ), das Konzernergebnis liegt bei 224 Millionen Euro (+444%)! Und auch wenn der Ausblick für das zweite Halbjahr etwas gedämpfter ist, ist Gerstenmayer zufrieden: „Unser Geschäftsmodell ist robust.“

AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer (Bild: AT&S, Krone KREATIV)
AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer

Das steirische Leitunternehmen profitiert von den Megatrends Digitalisierung und Elektrifizierung. Gerstenmayer: „Wir wachsen mit dem 5G-Trend.“ Die Technologie von AT&S findet sich vor allem in hochpreisigen Smartphones, dort ist die Nachfrage ungebrochen hoch. Verstärkt setzt man auch auf Cloud-Computing, das stark im Trend liegt.

700 neue Mitarbeiter für Leoben gesucht
Damit der ehrgeizige Wachstumskurs in den nächsten Jahren fortgesetzt wird, werden Milliarden investiert. 2024 geht etwa das neue Werk in Kulmin (Malaysia) in Betrieb, hier liegt man laut AT&S ebenso im Bauplan wie in Leoben. Dort entsteht neben einem Forschungszentrum auch eine Kleinserien-Produktion. In Kürze beginnt der Innenausbau, ab April wird das Equipment eingebaut. Im nächsten Herbst soll das Werk in Betrieb gehen.

700 neue Jobs entstehen bis 2025. Auch bei der Mitarbeiter-Rekrutierung liege man im Plan. In erster Linie Ingenieure aus mehr als 20 Nationen sind schon an Bord, für ihre Kinder startete heuer eine erste englischsprachige Volksschulklasse.

13 Kinder werden in der mehrstufigen Klasse in der Leobner Volksschule Pestalozzi auf Englisch unterrichtet. (Bild: Freisinger)
13 Kinder werden in der mehrstufigen Klasse in der Leobner Volksschule Pestalozzi auf Englisch unterrichtet.

Keine großen Investitionen in China geplant
Die Neuen werden teilweise zur Einschulung ins Werk nach Chongqing (China) geschickt. Im Reich der Mitte ist AT&S seit Jahrzehnten vertreten. Aktuell befindet sich China aber in einem als „Chipkrieg“ betitelten Konflikt mit den USA. Es geht um die Technologie der Zukunft, die Amerikaner wollen daher wichtige Bauteile für Halbleiter nicht mehr nach China liefern.

Folgen auch für Europa werden befürchtet. „Bisher gab es keine Auswirkungen auf das Geschäft der AT&S, und wir gehen auch nicht davon aus, dass es in absehbarer Zeit Auswirkungen geben wird“, wird beruhigt. Große Investitionen in China sind aber vorerst nicht mehr geplant. 

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