Weiler Königsleiten erstrahlt im schönsten touristischen Kleid, das beschauliche Zentrum indes bleibt zurück - das ist SPÖ-Mann Günther Schranz’ größter Kritikpunkt. Besonders ärgert ihn die Verkehrsanbindung Richtung Osten.
Sommer 2021: Murenabgänge begraben den Bahnhof Wald unter sich. Die ohnehin nur äußerst mühsam zu erreichende Gemeinde weit hinten im Oberpinzgau muss auf eine wichtige Verkehrsader vorläufig verzichten.
Herbst 2022: Die Wiederherstellung der Bahnverbindung Richtung Osten ist in Gange – Mittersill, Zell und Co. dürfte man auf den Gleisen frühestens 2024, realistischerweise wohl erst wieder 2025 ansteuern können.
Das Vereinsleben und der Zusammenhalt der Leute ist hier wirklich gut. Wir haben alles hier im Ort wie Post, Bank, Nahversorger und Arzt.
Heidi Klein (51), Bistro-Besitzerin in Wald
Günther Schranz ist bewusst, dass die Instandsetzung Zeit verschlingt. Kein Verständnis hat der SPÖ-Mann allerdings dafür, dass sich die Alternativen nicht den Namen verdienen: „Zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens kommt man gar nirgends hin“, ist der Schienenersatzverkehr in den Augen des 56-Jährigen unzureichend. „Außerdem nimmt der LKW-Verkehr auf der Bundesstraße beständig zu, Richtung Norden fehlen bei Bus-Haltestellen Dächer. Verkehrsmäßig ist das alles äußerst mager“, sagt Schranz.
Wir haben es hier einfach gemütlich. Wir verfügen über ein tolles Skigebiet und das Platzkonzert jeden Freitag ist immer ein Highlight.
Johann Lochner (63), Angestellter aus Wald
Bürgermeister und Hotelier Michael Obermoser, so die Kritik, würde vor allem Augen fürs schöne, touristisch-starke Alpendorf Königsleiten haben. Das zig Kilometer entfernte Zentrum in Wald aber hinke hinterher. Es ist ein Ort mit zwei Gesichtern.
Verschärft wird die Situation durch eine ständige Abwanderung, auch, weil keine neuen Arbeitsplätze entstehen. Nach einem echten Café im Ortsteil Wald sucht man vergebens. Prekär: „Wer einen Arzttermin in Zell oder gar in der Stadt Salzburg hat, muss sich oft einen Tag dafür freinehmen. Kein Wunder, dass fast alle Geburten in St. Johann in Tirol stattfinden. So ist es schwer, der Bevölkerung hier etwas zu bieten“, seufzt der Gastwirt und vermutet auch mangelndes Interesse seitens des Landes an Verbesserungen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.