Radfahren tut nicht nur gut, sondern ist auch gesund! Verständlich, dass immer mehr Schüler mit dem Bike zur Schule fahren. Eine Alternative zu den Elterntaxis, die frühmorgens oft nur Verkehrschaos verursachen.
Manolo (16), Santiago (14) und Inigo (11): Die drei Brüder sind begeisterte Biker. Alles andere als mit dem Mountainbike zum Unterricht zu radeln kommt für sie einfach nicht infrage - selbst bei frostigen Temperaturen. „Nur wenn es einmal wirklich kräftig schneit oder regnet, dann müssen wir halt den Schulbus nehmen“, verrät Manolo. „Wir sind stolz darauf, dass wir damit einen kleinen, aber nachhaltigen und klimafreundlichen Beitrag leisten können“, ergänzt der 14-jährige Santiago.
Der tägliche Schulweg der sportlichen Burschen in Klagenfurt beträgt hin und zurück zwischen fünf und zehn Kilometern. „Meine Kinder erscheinen nicht nur frischer und wacher zum Unterricht, auch die Zeitersparnis ist riesengroß“, verrät Papa Paco Wrolich stolz. Der ehemalige Tour-de-France-Teilnehmer und Ex-Radprofi jobbt aktuell als Radwege-Koordinator in Kärnten. „Meine Buben sind bereits im Klassenzimmer, wenn die Elterntaxis sich noch rund um die Schulen stauen.“
Zumindest in den größeren Städten Österreichs sei die Rad-Infrastruktur laut Paco Wrolich in Ordnung, um mit dem Rad in die Schule zu fahren. Das Beispiel Klagenfurt zeige: So gut wie jede Schule ist an einen öffentlichen Radweg angeschlossen. „Besser geht natürlich immer, dennoch sehe ich einen sehr positiven Trend, denn immer mehr Kinder kommen frühmorgens mit dem Fahrrad in die Schule“, sagt Wrolich. Was sich der Ex-Radprofi jedoch wünscht, sind autofreie Zonen um alle Schulen, wie es sie in Bozen in Südtirol seit Jahren gibt. Vielerorts mangle es aber an Abstellplätzen für Bikes.
Wrolich: „Kinder, die etwa mit der Bahn aus den ländlichen Gebieten in die Stadt zum Unterricht müssen, könnten vom Bahnhof mit dem Rad direkt zum Schulgebäude radeln und wieder zurück. Radfahren ist noch immer zu wenig sexy.“
Dass es viele Vorteile hat, zur Schule zu radeln, ist unbestritten. Die Kinder sind laut Studien viel aufnahmefähiger und schaffen es, sich länger zu konzentrieren. Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihr Kind auf einen sicheren und aktiveren Schulweg vorbereiten können.
Die beste Route finden: Der kürzeste Weg ist nicht immer der beste. Die Route sollte verkehrsarm sein und wenige Kreuzungen aufweisen.
Den Schulweg üben: Hat man sich auf eine Strecke geeinigt, dann sollte diese auch gemeinsam in beide Richtungen geübt werden. Besprechen Sie dabei besonders das Verhalten auf Kreuzungen und bei Einfahrten sowie andere Gefahrensituationen. Wichtig ist es dabei auch, den Schulweg aus der Perspektive des Kindes zu betrachten.
Rechtliche Situation: Kinder dürfen ab zwölf Jahren allein mit dem Fahrrad auf der Straße unterwegs sein, ab zehn Jahren kann man eine freiwillige Fahrradprüfung absolvieren, die es zwei Jahre früher ermöglicht, unbegleitet im Verkehr unterwegs zu sein.
Gemeinsam radeln: Noch mehr Spaß macht es, wenn man mit Freunden zusammen in die Schule radelt - Radfahrgemeinschaften bilden.
Die Schulwege sind sehr sicher
Gibt es viele Unfälle mit Schülern auf dem Weg zum Unterricht?
Herr Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich, sind die Schulwege in Österreich sicher?
Auf Freizeitwegen passieren mehr Unfälle. Schulwege sind wegen der vielen Maßnahmen wie Polizisten, Schülerlotsen, Schulstraßen, wo der Verkehr vor dem Schulbeginn reduziert wird, sicherer.
Ist das Verhalten der Autofahrer in Schulnähe ein anderes?
Ja. Die Autofahrer sind frühmorgens aufmerksamer, weil man weiß, dass Kinder unterwegs sind.
Gibt es Best-Practice-Beispiele für einen sicheren Schulweg?
Ja, das BRG Wallererstraße in Wels (OÖ) hat das Projekt Meet-and-Bike gestartet, wo Schüler gemeinsam auf Bikelines in die Schule radeln.
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