Nach dem tragischen Zugunglück am 9. Mai in Mödling (Niederösterreich) wurde nun Anklage gegen den Lokführer eingebracht. Der Zug war schnell unterwegs gewesen und entgleiste. Bei dem schweren Unfall starb ein Passagier und weitere wurden teils schwer verletzt.
Dem Mann wird fahrlässige Gemeingefährdung vorgeworfen, bestätigte Sprecher Erich Habitzl auf APA-Anfrage einen „Kurier“-Bericht. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.
Weit über dem erlaubten Tempo
Dem Beschuldigten werde ein „Sorgfaltsverstoß“ angelastet, sagte Habitzl. Der Lokführer soll die Geschwindigkeit weit über das erlaubte Tempo hinaus erhöht haben. Trotz Schnellbremsung war es zur Entgleisung gekommen. Der mit rund 70 Passagieren besetzte „Ventus“-Zug der Raaberbahn soll auf dem Weg von Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) im Burgenland nach Wien mit 145 statt 60 km/h durch eine Weiche in Münchendorf gefahren sein.
Haftstrafe bis zu einem Jahr möglich
Einer der sechs Wagen der Doppelgarnitur war in ein Feld gestützt. Ein zweiter war seitlich auf der Böschung neben der Zugstrecke liegengeblieben. Die übrigen vier Wagen waren aus den Gleisen gesprungen. Im Fall einer Verurteilung drohen dem ungarischen Staatsbürger eine Haftstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe.
Der verstorbene Passagier war ein 25-jähriger Eisenstädter. Der 52-jährige Triebwagenführer und zwei Fahrgäste aus Wien, eine Frau (35) und ein Mann (78), hatten nach früheren Angaben schwere Blessuren. Weitere Passagiere erlitten leichte Verletzungen.
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