Prinz Harrys im Jänner erscheinende Memoiren sollen jede Menge Zündstoff enthalten. Schon der Titel „Spare“ (deutscher Titel: „Reserve“) deutet auf Harrys Position im Schatten seines Bruders William hin. Doch will der jüngere Sohn von König Charles und der verstorbenen Prinzessin Diana der Königsfamilie so kurz nach dem Tod der Queen wirklich schaden?
Palastexperten sind darüber geteilter Meinung. Nachdem bekannt wurde, dass Harry das Buch mit seinem Co-Autor, dem bekannten Autor J. R. Moehringer nach dem Tod der Queen noch einmal überarbeitet hat, wird angenommen, dass er niemanden aus seiner Familie verletzen will.
Dem Verlag zufolge sollen die 416 Seiten Enthüllungen aus dem Königshaus beinhalten. Vor allem Harrys Vater, König Charles III., könnte im Fokus der Kritik stehen und das hat Palastexperten in Alarmbereitschaft versetzt. Angeblich bereite man sich im Königshaus auf einen PR-Albtraum vor.
Insider beruhigt nun
Eine Quelle beruhigte nun dem Magazin „US Weekly“ gegenüber, dass es dem Herzog von Sussex fern liege, noch mehr Schaden anzurichten, nachdem er und seine Frau Herzogin Meghan Markle in der Vergangenheit schon öfter Vorwürfe gegen das Königshaus hervorgebracht haben. Im Gegenteil, es gehe allein darum, sein Leben aufzuarbeiten.
„Harry hat hart daran gearbeitet, ein Gleichgewicht zu finden, das hoffentlich die Auswirkungen dieses Buches minimiert“, so der Insider gegenüber „US Weekly“. Der 38-Jährige versuche in dem Buch, „seinen Prinzipien treu zu bleiben“ und gleichzeitig seine Verleger „glücklich“ zu machen.
„Es war ein sehr harter Prozess“, erklärt die Quelle. „Und es war sehr schwierig für ihn, bestimmte traumatische Ereignisse aus seiner Kindheit zu erzählen.“
Prinz bereut nicht
Obwohl er die Höhen und Tiefen seiner Jugend - einschließlich des Todes seiner und Prinz Williams Mutter, Prinzessin Diana, im Jahr 1997 - noch einmal durchleben musste, habe Harry versucht, den Silberstreif am Horizont zu finden. Für Harry sei die Arbeit an dem Buch eine Katharsis gewesen und er bereue es nicht.
Der Prinz habe sich nicht unter Druck gesetzt gefühlt und das „Manuskript zu seinen eigenen Bedingungen beendet“. Außerdem habe Harry ja einen „großartigen Ghostwriter und ein Lektorenteam“ an seiner Seite gehabt, sodass nichts schiefgehen konnte.
Der Buchtitel „Spare“ bezieht sich auf die englische Redewendung „Heir and Spare“, was so viel wie der Erbe und sein Ersatz bedeutet. Prinzessin Diana soll ihren Sohn Harry oft liebevoll „Spare“ genannt haben.
Berühmt ist das Zitat, dass Harry darüber einmal gesagt haben soll: „Ich bin die Reserve, ich muss mich nicht benehmen, ich kann tun, was ich will“.
Leben aus seiner Sicht
Harry hatte mehr als ein Jahr, nachdem er und seine Frau Meghan Markle im Jänner 2020 von ihren Pflichten als Königspaar zurückgetreten waren, im Juli 2021 angekündigt, dass er sein Leben aus seiner Sicht schildern werde. Alle Seiten seiner Person wolle er in dem Buch zeigen, nicht nur seinen Geburtstitel.
„Ich schreibe dies nicht als der Prinz, als der ich geboren wurde, sondern als der Mann, der ich geworden bin“, erklärte er damals. „Ich habe im Laufe der Jahre viele Hüte getragen, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne, und ich hoffe, dass ich mit dem Erzählen meiner Geschichte - den Höhen und Tiefen, den Fehlern und den gelernten Lektionen - dazu beitragen kann zu zeigen, dass wir, egal woher wir kommen, mehr gemeinsam haben, als wir denken.“
Nur selten in Großbritannien
Prinz Harry lebt mit seiner Familie in Kalifornien. Mit der ehemaligen Schauspielerin Meghan Markle hat er zwei Kinder. Den dreijährigen Archie sowie die einjährige Lilibet Diana, die in den USA geboren wurde. Das Herzogspaar von Sussex war seit seinem Rückzug nur selten in Großbritannien.
Durch eine Fügung des Schicksals hielten sie sich aber im September in London auf, als Queen Elizabeth II., die Großmutter von Prinz Harry, auf Schloss Balmoral starb. Das Herzogspaar blieb daraufhin länger in Harrys alter Heimat und nahm an den Begräbnisfeierlichkeiten teil. Auch einen gemeinsamen Auftritt mit Prinz William und Prinzessin Kate vor Schloss Windsor gab es.
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