Weltweit häufen sich die Klima-Proteste. Um auf das wichtige Thema des Umweltschutzes aufmerksam zu machen, greifen Aktivisten zu skurrilen Methoden: Kunstwerke werden mit Tomatensouce oder Pürree beschossen oder man klebt sich auf die Straßen und blockiert den gesamten Verkehr. In Berlin musste aufgrund der „Klima-Kleber“ auch eine Frau sterben: Die Rettung konnte nicht zu dem Unfallort gelangen. Der Unmut gegenüber derartigen Maßnahmen wächst. Zurecht, wie „Krone“-Journalist und Umweltschützer Mark Perry findet: „Die Menschen sind zornig und leiden darunter. Das ist purer Öko-Egoismus“. Im Live-Talk mit krone.tv-Moderatorin Conny Winiwarter stellt er außerdem klar: Die Älteren sind nicht für den Klimawandel verantwortlich.
Dass die Jugend unter den Klima-Fehlern der Älteren leiden muss, weist Perry zurück: „Unsere Generation hat die Grundlagen geschaffen. Wir haben das nicht alles vergurkt“. So habe man beispielsweise den Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht und auch das Waldsterben, speziell in Österreich, in den Griff bekommen. Fehler der Vergangenheit in Bezug auf den Klimaschutz, die gibt es laut Perry „nicht wirklich“.
Vor allem in Unternehmen sei das Bewusstsein für Klimaschutz angekommen, „auch aufgrund der steigenden Energiepreise natürlich“. Dass es dabei durchaus zu Greenwashing kommt, sieht der Umwelt- und Naturschützer gelassen: „Dann soll’s Greenwashing sein, ganz egal: Es ist wichtig, dass überhaupt etwas passiert. Jeder Baustein zählt“.
(Bild: krone.tv)
„Menschen leiden unter Klima-Protesten“
Es brauche Klimaorganisationen, denn jeder Protest sei wichtig. Ein Dorn im Auge ist dem „Krone“-Journalisten aber die Art und Weise „wie der Protest artikuliert wird.“ Besonders tragisch: Eine Frau musste in Berlin für hirntot erklärt werden, weil die Rettung nicht an angeklebten Klima-Schützern vorbei kam, um zu helfen. „Das ist purer Öko-Egoismus“, hat Perry kein Verständnis für derartig radikale Vorgehensweisen.
Es gehe doch eigentlich darum, die Herzen der Menschen für eine Sache zu gewinnen. Die aktuelle Form des Klima-Protests sei zwar „gut gemeint“, schießen aber am Ziel vorbei: „Die Menschen sind zornig und leiden darunter.“ Die Gewaltbereitschaft gegenüber Aktivisten wächst. „So erreicht man keine Herzen“, resümiert Perry.
Dem klimapolitischen Tun in unserem Land steht er grundsätzlich positiv gegenüber. Doch äußert er auch vorsichtige Kritik: „Ich vermisse, dass man ideologiefrei diskutiert“. Geht es nach dem Niederösterreicher, so müsse auch die Industrie ins Boot geholt werden. Der Klimabonus und das damit verbundene „Gießkannenprinzip ist übers Ziel geschossen“. Er stellt auch klar: Elektroautos sind nicht nachhaltig. Vor diesem Hintergrund betrachtet er das kürzlich beschlossene Aus für Autos mit Verbrenner-Motoren ab 2035 als eine „reine Polit-Show“. Aktuell schlage man eine völlig falsche Richtung ein.
Das ganze Interview mit Mark Perry sehen Sie im Video oben. Krone LIVE sehen Sie montags bis freitags ab 9:00 Uhr.
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