Der wachsende Mangel an Hausärzten trifft auch Oberösterreichs Pflichtschulen zunehmend. Wie das? Es fehlen immer mehr Schulärzte, eine nebenberufliche Aufgabe für Allgemeinmediziner und Kinderärzte - die selber zunehmend zum Mangelberuf werden. Vom Bund her sind keine Gegenmaßnahmen in Sicht.
Ein Blick aufs Karriereportal des Landes zeigt die Mangellage. Es werden Schulärzte für Pflichtschulen insbesondere in den Bezirken Braunau, Eferding, Freistadt, Gmunden, Grieskirchen, Kirchdorf, Linz-Land, Perg, Ried im Innkreis, Schärding, Steyr Land, Urfahr-Umgebung und Vöcklabruck gesucht, und zwar für das bereits laufende Schuljahr 2022/23. Auch in Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen gibt es Lücken.
Die Entwicklung ist schleichend
Pflichtschulerhalter sind die Gemeinden, dennoch hat der OÖ Gemeindebund dazu keine genauen Zahlen. Präsident Christian Mader spricht von einer schleichenden Entwicklung: „Wenn wir schon zu wenig Hausärzte haben, ist es natürlich nicht so einfach zu sagen, dass man noch genug Schulärzte kriegt, die ja dann auch viel Zeit binden damit.“ Auch wenn es dabei nicht um notärztliche Versorgung gehe, sei Schulgesundheit im Sinne von Gesundheitsvorsorge für jedes Kind und jeden Jugendlichen wichtig. Daher bemühe man sich seit etwa einem halben Jahr mit dem Land über Gegenmaßnahmen ins Gespräch zu kommen, gibt Mader an.
Bessere finanzielle Möglichkeiten
Dort verweist man vor allem auf den Bund: „Es ist im aktuellen Regierungsprogramm festgehalten, dass es zu einer Aufwertung und Kompetenzerweiterung der Schulärzte kommen soll.“ Stand unbekannt. Zugleich arbeite das Land aktuell an einer Aufbesserung der finanziellen Möglichkeiten.
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