Halsschmerzen

Wann ein Antibiotikum nötig ist

Gesund Aktuell
06.11.2022 05:00

Bei Halsweh möchten viele Patienten ein Antibiotikum verordnet bekommen. Das macht aber nicht immer Sinn, wie ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt erklärt.

Fast zwei Drittel aller akuten Halsinfektionen werden durch Erkältungs- und Coronaviren verursacht. Entzündungen treten im Herbst und Winter häufiger auf, da kalte Luft Blutgefäße in Mund-, Nasen- und Rachenbereich zusammenzieht und diese austrocknet. Das schwächt die lokale Immunabwehr.

„Hinter Halsschmerzen mit und ohne Schluckbeschwerden kann sich eine akute Entzündung der Mandeln (Tonsillitis), des Rachens (Pharyngitis) oder eine Infektion der Rachen- und Gaumenmandeln (Tonsillopharyngitis) verbergen“, berichtet Dr. Stefan Edlinger, Ärztezentrum Medizin am Markt, Wien, in der „Ärzte Krone“. „Die häufigste Frage Betroffener lautet dann: Bekomme ich ein Antibiotikum?“ Aber diese Medikamente helfen nur gegen Bakterien, nicht bei Viren - daher ist es wichtig, die Ursache herauszufinden.

Fieber und Ausschlag deuten auf Bakterien hin
Für eine durch Bakterien hervorgerufene Erkrankung sprechen Symptome wie ein plötzlicher Beginn, Fieber, scharlachartiger Ausschlag, Übelkeit, Erbrechen, Bauchweh, geschwollene Lymphknoten am Hals, Auftreten im Winter und Frühling etc. Um den Auslöser eindeutig festzustellen, verwenden Ärzte oft ein klinisches Scoring-System. Dafür fragt der HNO-Spezialist den Patienten z. B., ob er über 38 Grad Fieber hat oder hustet. „Je mehr positive Antworten vorliegen, umso eher ist von einer A-Streptokokken-Infektion (dabei handelt es sich um Bakterien) auszugehen“, erklärt der Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten das Prozedere in vereinfachter Weise.

„Wird dann eben eine antibiotische Therapie in Erwägung gezogen, empfiehlt sich bei Erwachsenen die Gabe von Penicillin“, so Dr. Edlinger. Darüber hinaus sind eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und Arzneien, die eine schmerzstillende oder -lindernde Wirkung besitzen (sogenannte Analgetika) wichtiger Bestandteil der Behandlung. Zusätzlich können Lutschtabletten und Rachensprays verwendet werden.

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