Nach tagelangem Druck aufgrund seiner Geheim-Gage bezog der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk Freitagnachmittag erstmals selbst Stellung. Er entschuldigte sich und kündigte eine Transparenzoffensive an. So legte er offen, dass er auch für seine Funktion im Wirtschaftsbund Österreich 2000 Euro erhält.
Seit Mittwoch hält die „Causa Herk“ die steirische Wirtschaftskammer in Atem. Nach anonymen Hinweisen wurde bekannt, dass Präsident Josef Herk neben seiner Entschädigung als Kammerpräsident (6625,35 Euro) auch noch eine Aufwandsentschädigung als Wirtschaftsbund-Obmann (4000 Euro) erhält. Das war bisher nur einem kleinen Kreis der ÖVP-Teilorganisation bekannt. Dazu kamen zahlreiche weitere Vorwürfe, etwa zu Dienstwägen oder einem Aufsichtsratsposten seiner Frau. An der Basis des Wirtschaftsbundes brodelte es zusehends.
„Wir haben Fehler gemacht“
Herk war zu diesem Zeitpunkt noch auf Urlaub auf Hawaii. Am Freitag kehrte er zurück und nahm vor der Presse Stellung. Der Obersteirer entschuldigte sich bei den Funktionären für die entstandene Optik. „Wir haben Fehler gemacht.“
Herk kündigte eine Transparenzoffensive an - und legte offen, dass er auch für sein Amt im österreichischen Wirtschaftsbund monatlich 2000 Euro erhält. Es sei in Summe viel Geld (konkret 12.625 Euro zwölfmal im Jahr), die Aufgaben seien aber auch mit viel Verantwortung verbunden.
Heckenschützen sollen sich aus Deckung wagen
Am Samstag findet eine Landesleitungssitzung des Wirtschaftsbundes statt. Dort will Herk die Vertrauensfrage stellen und seine Funktionsaufwendungen zur Diskussion stellen. Schließlich wurde er emotional: „Die Anschuldigungen haben nur das Ziel, mich loszuwerden.“ Diejenigen, die hinter den Vorwürfen stehen, sollen bei der Sitzung morgen den Mut haben, aus der Deckung zu gehen. Den Gefallen eines Rücktritts werde er „den Heckenschützen“ nicht machen. Er schließt auch nicht aus, für eine dritte Periode als Präsident der Wirtschaftskammer zu kandidieren. „Ich habe nicht vor, aufzugeben.“
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