Mit Franz Watzlawick, Alexander Kirchmayr und Oliver Mintzlaff leiten ab sofort Mateschitz-Vertraute das Tagesgeschäft von Red Bull aus Fuschl aus. Das gab Sohn Mark am Freitag bekannt. Auch der Erbe hat nun eine neue Rolle.
Heute vor zwei Wochen ist Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz 78-jährig verstorben. Seither gab es wildeste Spekulationen darüber, wie es innerhalb der Dosenwelt weitergehen würde, ob es zu einer grundlegenden Neuordnung kommen würde.
Ein am Freitag von Sohn Mark Mateschitz verlautbartes Schreiben an die weltweit 13.500 Mitarbeiter gibt nun zumindest ein wenig Einblick in die neue Gewaltenteilung. Ab sofort leitet ein Manager-Dreigestirn das operative Geschäft. Der Mateschitz-Erbe indes legt seine Tätigkeiten in der Getränke-Sparte Organics nieder, in der sich der 30-Jährige zuletzt eingebracht hatte.
Ich halte nichts davon, sowohl Angestellter als auch Gesellschafter in der gleichen Unternehmung zu sein. Ich werde mich auf meine Rolle als Gesellschafter konzentrieren und mich so einbringen, wie ich das für sinnvoll erachte.
Mark Mateschitz, 49-Prozent-Anteileigner der Red Bull GmbH
Der, wie früher der Papa, Chef der Distribution und Marketing GmbH ist und somit auch im Besitz von 49 Prozent der großen Dachfirma Red Bull GmbH ist. Zur Erinnerung: 51 Prozent daran hält die thailändische Yoovidhya-Familie.
Auch Marketing-Genie ist weiter mit von der Partie
Vorläufig scheint jedenfalls klar zu sein, dass der große Flugsportfan Mark im Hintergrund werken dürfte. Und anders als Dietrich Mateschitz weniger stark als ständiger Entscheider konsultiert wird. Mit diesen Aufgaben sind nun eben Mintzlaff, Watzlawick und Kirchmayr beauftragt. Der 47-jährige Deutsche Mintzlaff machte sich als knallharter und entscheidungsfreudiger Mann bei Fußballklub RB Leipzig einen Namen. Schon länger im Konzern tätig war auch der 55-jährige Watzlawick. Er leitete unter anderem Red Bull Deutschland. Der 51-jährige Kirchmayr ist überhaupt schon seit 2005 in Fuschl in mehreren Funktionen tätig gewesen und ein Mann der Finanzen.
Einen, zumindest auf den ersten Blick, internen Abstieg müssen hingegen die früheren Vorstandsmitglieder Roland Concin (70), Walter Bachinger (55) und Volker Viechtbauer (57) hinnehmen. Sie sind nun Berater – etwa von Mark Mateschitz. Dafür ist Marcus Weber (52), zuletzt ebenfalls im Vorstand, nun als Prokurist auch zeichnungsberechtigt. Der gebürtige Niederösterreicher gilt als Marketing-Genie, führt in dieser Sparte weiterhin Regie.
Eines sickerte aus Fuschl auch durch: Die schon seit Jahren minimal zurückgefahrenen Ausgaben für Werbung werden vorläufig nicht wieder steigen. Es soll ein Zeichen des guten Willens in Richtung der Thailänder sein.
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