Friedliche Demo

Kindberger protestierten gegen geplantes Asylheim

Steiermark
04.11.2022 18:07

Das geplante Asylheim für 250 Flüchtlinge im ehemamligen Pflegeheim erhitzt weiter die Gemüter in Kindberg. Mit einer Demonstration im strömenden Regen sendete man am Freitag klare Signale nach Wien.

„Kindberg darf nicht Linz werden.“ Dieser Spruch prangte auf einem der Schilder, die Demonstranten am Freitag bei einem Protestmarsch durch die Mürztaler Gemeinde hochhielten.


Ängste in der Bevölkerung
Es ist eine Anspielung auf die Ausschreitungen in der oberösterreichischen Landeshauptstadt vor wenigen Tagen, an denen auch Asylwerber beteiligt waren. Vor ähnlichen Zuständen fürchten sich viele Kindberger. Denn das ehemalige Landespflegezentrum soll schon ab Jänner rund 250 Asylwerbern als Wohnstätte dienen.

„Die Mehrheit der Kindberger ist gegen diese Einrichtung“, erklärte Bürgermeister Christian Sander (SPÖ) gegenüber der „Steirerkrone“. „Wir sind ein Bauernopfer der Regierung, weil hier ein Gebäude leer gestanden ist.“

Stiller Marsch statt lebende Plakatstraße
Die Demonstration am Freitag organisierten alle vier Gemeinderatsparteien gemeinsam. Mehr als hundert Demonstranten - auch aus Nachbargemeinden - kamen.

Manche Demonstranten hatten viel zu sagen. (Bild: Dominik Angerer)
Manche Demonstranten hatten viel zu sagen.

Der ursprüngliche Plan einer „lebenden Plakatstraße“ vom Rathaus bis zur zehn Gehminuten entfernten Unterkunft wurde angesichts des Regens fallen gelassen. Stattdessen wurde ein stiller Marsch angetreten - mit deutlich mehr Regenschirmen als durchnässten Plakaten.

Botschaften aller Härtegrade
Die wenigen Transparente trugen von „Bürger fragen statt drüberfahren“ bis hin zu „Wir brauchen keine Verstecke für Vergewaltiger, Messerstecher und Randalierer“ Sprüche in allen Härtegraden.

Von Reden wurde schon im Vorfeld abgesehen, debattiert wurde unter den Demonstranten dennoch. „Ich habe lange in Traiskirchen gearbeitet und weiß, was Kindberg jetzt blüht. Daher nehme ich mit 73 jetzt erstmals an einer Demonstration teil“, erklärte ein Pensionist.

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