Männer teils bewaffnet

Migranten-Aufstand in Heathrow-Abschiebezentrum

Ausland
05.11.2022 16:29

In einem Abschiebezentrum nahe dem Londoner Flughafen Heathrow ist es am Samstagvormittag zu einem Aufruhr unter Häftlingen gekommen. Wie das britische Innenministerium mitteilte, hatte sich eine bewaffnete Gruppe von Menschen in einem Innenhof des Zentrums versammelt. Mittlerweile konnte die Situation aber wieder aufgelöst werden, die Insassen seien in ihre Zimmer zurückgekehrt.

Der Aufruhr, der bereits am Freitagabend ausgebrochen war, war zeitlich mit einem Stromausfall zusammengefallen. Unklar war jedoch zunächst, ob und in welchem Zusammenhang die beiden Ereignisse standen. In weiterer Folge hatten sich etwa 100 Insassen des Heathrow Immigration Removal Centre im Innenhof des Komplexes versammelt, berichtete der „Guardian“. Einige der Männer sollen „einfache Waffen wie Messer“ bei sich gehabt haben.

Stromausfall als Auslöser?
Der Rundfunkanstalt BBC zufolge wurde bei dem Vorfall zunächst niemand verletzt. Laut „Guardian“ soll ein Stromausfall, der bis zu 24 Stunden dauerte, Auslöser für den Protest gewesen sein. Einsatzkräfte der Metropolitan Police und des Prison Service wurden hinzugezogen, am Samstagnachmittag teilte die Leitung des Abschiebezentrums mit, dass die Situation gelöst sei: „Kein Insasse hat den Komplex verlassen, die meisten befinden sich wieder auf ihren Zimmern“, so ein Sprecher. Die Polizei verbleibe zur Unterstützung des Sicherheitspersonals noch vor Ort. 

Die britische Regierung steht derzeit immer wieder wegen ihres Umgangs mit Flüchtlingen in der Kritik. Zuletzt hatte etwa eine Erstaufnahmeeinrichtung am Ärmelkanal wegen schlechter Zustände für Schlagzeilen gesorgt.

Ministerin spricht von „Invasion“
Die neue Innenministerin Suella Braverman, die zum rechten Flügel der Konservativen gehört, hatte zuletzt im Parlament gesagt: „Die Menschen in Großbritannien haben ein Recht darauf zu wissen, wem es ernst damit ist, die Invasion an unserer südlichen Küste zu stoppen und wem nicht.“ Man müsse aufhören so zu tun, als ob es sich bei allen um Flüchtlinge in Not handle.

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