Wegen Fahne

Arzt, Lehrer und Student schlägerten mit Sportler

Das Landesgericht Graz

(Bild: Pail Sepp)

Eine Südstaatenfahne war im März Anlass für eine wilde Schlägerei zwischen einem Arzt, einem Lehrer, einem Biologie-Studenten und Partygästen eines gegenüberliegenden Lokals im Grazer Univiertel.

Diese Einweihungsparty endete fatal: Mit zwei Freunden – einem Biologie-Studenten (27) und einem Lehrer (27) – feierte ein Arzt, ebenso 27, im März seine neue Erdgeschoß-Wohnung im Grazer Univiertel. Als Sichtschutz am Fenster brachten sie ausgerechnet eine Südstaaten-Fahne an. Gleichzeitig feierten Freunde in einem Lokal gegenüber den Geburtstag eines Kumpanen. Völlig irritiert von der gehissten Flagge, wiesen die Partygäste von der Straße aus den Arzt und seine Freunde auf den rassistisch-kriegerischen Hintergrund derer hin und forderten sie auf, diese abzunehmen.

Die rassistische Südstaaten-Fahne: Zeichen für die Verherrlichung von Sklaverei

(Bild: stock.adobe.com)

Eishockey-Crack mit Fäusten attackiert
Ab diesem Zeitpunkt gehen die Aussagen nun auseinander: Die wegen der Fahne erboste Gruppe, darunter ein Ex-Eishockey-Profi, sei einfach in die Wohnung des Mediziners gestürmt und habe die drei attackiert. Der Hockey-Crack und seine Freunde hingegen sagen, die Flagge sei immer wieder aufgehängt worden und man habe friedlich versucht, eine Lösung zu finden. Der Sportler sei vom Lehrer, den er übrigens flüchtig kenne, auf ein Gespräch in die Wohnung eingeladen worden. Dort angekommen, sei er aber sofort mit Schlägen malträtiert worden. Seine Begleiter – darunter zwei junge Frauen – schritten ein. Auch vor ihnen sollen die Männer, die sich auch abwertend den Ukraine-Opfern gegenüber geäußert haben sollen, nicht Halt gemacht und sie mit Fäusten attackiert haben. Fazit: Den Sportler erwischte es mit Frakturen im Gesicht am schlimmsten, fünf weitere Personen wurden verletzt, eine war sogar bewusstlos.

Anwalt Raimund Hofmann

(Bild: Jauschowetz Christian)

Verhandlung am 18. November
Nach dem Ende der Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Graz schließlich einen Strafantrag wegen schwerer Körperverletzung und Raufhandel gegen den Arzt, den Lehrer und den Studenten eingebracht. Am 18. November wird verhandelt.