Konsequenz für Eltern

Diversion und Prozess nach Fensterstürzen

Die zweijährige Zara erlitt bei ihrem 13-Meter-Sturz mehrere Brüche

(Bild: Markus Schütz)

Wenn Kinder wie Lorenz (3) aus Pettenbach verunglücken, wird meist wegen Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.

Nach seinem Fenstersturz am Donnerstag im Haus der Großmutter in Scharnstein wird der dreijährige Lorenz aus Pettenbach im Neuromed-Campus Linz betreut. Der Bub hatte – wie berichtet – selbst das Fenster geöffnet und war aus 3,85 Meter Höhe durch das Fliegengitter kopfüber auf die Terrasse gefallen. Gegen Lorenz’ Oma wird nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.

Mutter vor Gericht
In Oberösterreich hat es heuer bisher neun Fensterstürze (bundesweit waren es 19) gegeben. Im Landesgericht Linz muss sich am 29. November auch die Mutter der zweijährigen Zara wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Das türkische Mädchen war am 25. Mai durch ein Fenstergitter im vierten Stock eines Wohnhauses 13 Meter tief auf den betonierten Kellereingang gefallen. Zara erlitt mehrere Knochenbrüche.

Anzeige zurückgezogen
Zu keinem Gerichtsverfahren kommt es dagegen vorerst im Fall des zweijährigen Mahmoud, der am 15. Juli in Linz aus einem Fenster im 2. Stock gestürzt war. Die ägyptischen Eltern bekamen eine Diversion mit einer Probezeit von einem Jahr. „Die Anzeige gegen sie ist dadurch zurückgezogen worden“, so Ulrike Breiteneder von der Staatsanwaltschaft Linz.

Der zweijährige Mahmoud war aus dem 4. Stock dieses Hauses in Linz gefallen

(Bild: Schütz Markus)

Mädchen fiel zweimal aus Fenster
Im Fall der achtjährigen Marijam, die zweimal - am 26. und 29. Juni - aus einem Fenster in Engerwitzdorf gefallen war, gibt es ebenfalls noch keine Anklage. Am 26. Juni war dem iranischen Kind nichts passiert, ein Augenzeuge hatte es aufgefangen. Und zu dem Vorfall drei Tage später, bei dem eine Hecke den Sturz gebremst und Marijam nur leicht verletzt wurde, sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.