Energiesystem zerstört

Klitschko befürchtet Blackout in Kiew

Ukraine-Krieg
06.11.2022 15:07

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko befürchtet wegen der Schäden am Energiesystem ein Blackout in der Stadt. Er forderte die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Vorräte anzulegen und darüber nachzudenken, zeitweise außerhalb Kiews unterzukommen.

„Wir tun alles, damit es nicht so weit kommt. Aber wir wollen offen sein: Unsere Feinde tun alles dafür, damit diese Stadt ohne Heizung, ohne Strom, ohne Wasserversorgung dasteht - allgemein: dass wir alle sterben“, sagte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am Samstagabend im ukrainischen Fernsehen.

Wärmestuben und Evakuierung
In der Stadt leben laut seinen Angaben derzeit etwa drei Millionen Menschen. Darunter seien 350.000 Binnenflüchtlinge aus anderen Teilen des Landes. Sollte das Fernwärmesystem zusammenbrechen, werde die Stadt 1000 Wärmestuben einrichten. Die Überlegungen der Verwaltung sollen laut der Zeitung „New York Times“ sogar so weit gehen, die Stadt bei einem Blackout vollständig zu evakuieren.

Kiews Bewohnerinnen und Bewohner füllten nach dem Ausfall der Wasserversorgung in einem Park Wasser in Plastikflaschen ab. (Bild: AFP)
Kiews Bewohnerinnen und Bewohner füllten nach dem Ausfall der Wasserversorgung in einem Park Wasser in Plastikflaschen ab.
Bombenschäden in Kiew (Bild: AFP)
Bombenschäden in Kiew

Derzeit haben ganze Stadtteile stundenweise kein Licht. Auf diese Weise soll versucht werden, das Netz zu stabilisieren. Nach russischen Raketenangriffen auf die Energieversorgung der Ukraine sind Anlagen in Kiew beschädigt.

Angriffe auf weitere Orte
Am Sonntag wurden Angriffe auf mehrere Städte im Süden der Ukraine gemeldet, wie Saporischschja. Dort soll laut dem Stadtrat ein Mensch bei einem Angriff auf ein „Gebäude der zivilen Infrastruktur“ ums Leben gekommen sein. Das russische Verteidigungsministerium teilte hingegen mit, ein Munitionsdepot der ukrainischen Armee getroffen zu haben.

In Myrowe sei ein neunjähriges Mädchen verletzt worden, schrieb der Vorsitzende des Gebietsparlaments auf Telegram. In Cherson soll der Staudamm des Kachowka-Stausees durch ukrainischen Beschuss beschädigt worden sein. Laut russischen Angaben habe eine Himars-Rakete eine Schleuse des Damms getroffen. Es sei aber wieder „alles unter Kontrolle“.

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