Ein zusätzliches Monatsgehalt wurde heuer versprochen - jetzt sind es 2000 Euro brutto geworden. Kritik wird laut.
Am „Tag der Pflege“ legte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) heuer im Mai sein Konzept für die lang erwartete Reform vor. Größter Brocken mit 520 Millionen Euro war ein Bonus in der Höhe etwa eines zusätzlichen Monatsgehalts. In dem der „Krone“ zugespielten Entgelterhöhungs-Zweckausschussgesetz ist die Summe nun fixiert.
Länder überlegen, nachzuschießen
Demnach erhalten im Pflegesektor Beschäftigte mit dem Dezember-Lohn 2000 Euro – allerdings brutto, also vor Steuern. Das ruft jetzt Kritiker auf den Plan, hätte doch besonders diese Berufsgruppe in der Corona-Pandemie Schwerstarbeit geleistet. Wie hinter den Kulissen zu erfahren war, überlegen deshalb jetzt einzelne Bundesländer, netto ordentlich nachzulegen ...
90.000 Mitarbeiter benötigt
Pflege bleibt jedenfalls ein Brennpunkt: In Österreich werden bis 2030 zusätzlich 90.000 Mitarbeiter benötigt. Diese offenen Stellen zu besetzen, ist eben auch zentrales Anliegen der Reform im Umsetzungsstadium. Bis diese fertig ist, könnte sie aber auch schon wieder überholt sein. Andere wären da bereits weiter, wie das Hilfswerk warnt. „Die Hürden in Deutschland sind viel niedriger“, weiß Stefan Fritz vom Hilfswerk International. Zudem fehle es an Strategien und Abkommen mit anderen Ländern.
In Österreich scheitert eine strategische Herangehensweise an Diskrepanzen zwischen der Rot-Weiß-Rot-Card und dem Berufsrecht sowie an der langwierigen und teuren Nostrifikation ausländischer Ausbildungen. Und auch die Praktika müssten auf neue Beine gestellt werden. „Es gibt schlicht zu wenig Ausbildungsplätze und Ausbilder“, warnt Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin des Hilfswerks Österreich.
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