Die Bundesregierung hatte angekündigt, Bediensteten im Gesundheits- und Pflegebereich noch heuer ein zusätzliches Monatsgehalt als Prämie zu bezahlen. Geworden sind daraus 2000 Euro brutto bzw. 1200 Euro netto, die mit dem Dezember-Lohn ausbezahlt werden sollten. Daran wurde Kritik laut, einzelne Bundesländer dachten über zusätzliche Zahlungen nach. Den Anfang macht nun Niederösterreich: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner kündigte am Montagvormittag an, nochmal 500 Euro netto draufzulegen, im Dezember gibt es eine Einmalzahlung in der Höhe von 1700 Euro netto. „Wir nehmen Versprechen ernst, weil uns bewusst ist, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflege- und Betreuungsbereich tagtäglich leisten“, hieß es von Mikl-Leitner.
In Niederösterreich sind 23.000 Kräfte in Niederösterreich im Einsatz, die betreuen, versorgen und pflegen. „Wir wissen und schätzen die tagtäglich geleistete Arbeit. Und genau aus diesem Grund arbeiten wir seit Jahren an der Attraktivierung des Gesundheits- und Pflegebereichs.“ Für diese Initiative gibt Niederösterreich zusätzlich elf Millionen Euro aus, denn „die Menschen müssen darauf dass ihre Medizinische und Pflegeberufe sollen attraktiver werden
Generell will Niederösterreich medizinische und Pflegeberufe attraktiver machen. Die Einstiegsphase soll entfallen: In Zukunft bekommen u.a. Hebammen und Heimhelfer statt bisher 90 direkt 100 Prozent des Gehalts. Zudem stärke man mit einem neuen Spitalsärztegesetz die Wettbewerbsfähigkeit um Ärzte.
Modell wird auf weitere Berufsgruppen ausgedehnt
Mit September 2021 ist die Einstiegsphase für Berufe der diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegefach- und Pflegeassistenz in der Landesgesundheitsagentur (LGA) entfallen. Nun soll dieses Modell der Aussendung zufolge auf weitere Berufsgruppen ausgedehnt werden, darunter auch auf Personen der medizinisch-technischen Dienste und auf medizinische Assistenzberufe. Die Maßnahmen sollen mit 1. Jänner 2023 in Kraft treten und rückwirkend mit 1. September 2022 gelten, teilte ein LGA-Sprecher auf Anfrage mit.
Niederösterreich reformiert Spitalsärztegesetz
„Gleichzeitig reformieren wir das niederösterreichische Spitalsärztegesetz, in dem wir die finanziellen Rahmenbedingungen für Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner, Fach- und Oberärzte sowie wichtige Tätigkeiten in Kliniken verbessern und ausbauen“, sagte LGA-Vorstand Konrad Kogler.
Damit sollen u.a. auch personelle Kapazitäten im Bereich der Palliativversorgung, der Geriatrie und Interdisziplinären Aufnahmestation sowie der Notärzte sichergestellt werden, hieß es. „Wir haben durch die Weiterentwicklung der bereits bestehenden Gehaltsarchitektur jetzt für unser Bundesland eine gute finanzielle Basis für alle und insbesondere auch für die junge Generation der Fachärztinnen und Fachärzte geschaffen. Zusätzlich haben wir für Allgemeinmediziner in öffentlicher Anstellung eine gute Voraussetzung durch besseres Grundgehalt und spezielle fachlich begründbare Zulagen vereinbart“, wurde der Vizepräsident der niederösterreichischen Ärztekammer, Wolfgang Walentich, zitiert.
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