Mit 28 Stichen ist eine zurückgezogen lebende Salzburgerin (81) im August 2020 getötet worden. „Kommissar DNA“ entlarvte den Nachbarn als Mordverdächtigen, der aber das Opfer gar nicht kennen will.
Als „Overkill“ bezeichnet Staatsanwältin Elena Haslinger die brutale Gewalttat, die sich Ende August 2020 in einer Wohnung eines 96-Mehrparteien-Wohnhauses in der Salzburger Gorianstraße ereignet hat. Mit 28 Stichen ist Eleonore A. (81) damals getötet worden. Der Täter sei mit den Knien auf ihr gelegen, als er auf die Frau einstach, schildert die Anklägerin am Montag zu Prozessbeginn im Landesgericht Salzburg: „Das Opfer hat um sein Leben gekämpft.“
DNA-Spuren sollen „eingeschleust“ worden sein, so der Angeklagte
Erst Tage danach fand ein Bekannter die Leiche der zurückgezogen lebenden Frau - in einem acht Meter langen Stoffband gewickelt. „Die Wohnung war penibel geputzt. Der Täter muss Stunden damit verbracht haben“, betont Haslinger. Kriminalisten konnten dennoch DNA-Spuren sicherstellen. Erst ein Massen-Abstrich bei 37 Bewohnern des Wohnhauses führte ein Jahr nach der Tat zum Angeklagten, einem Pensionisten und langjährigen Nachbarn des Opfers.
„Ich habe mit dem Mord nix zu tun. Ich bin unschuldig“, sagt der allein lebende Installateur. Er will die Seniorin weder gekannt noch mit ihr Kontakt gehabt haben - selbst in ihrer Wohnung will er nie gewesen sein. Aber: 14 DNA-Spuren am Tatort und sogar unter den Fingernägeln des Opfers sind „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ seine. Seine Erklärung: Das Genmaterial sei „eingeschleust“ worden. Angeblich über Handschuhe, die er Tage zuvor im Stiegenhaus abgelegt hatte. Den Stoff, wo die Leiche drinnen war, hatte er auch dort abgelegt.
Der Prozess wird morgen, Dienstag, fortgesetzt.
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