Ein Trio aus der linksextremen Punkszene traf in einer warmen Sommernacht 2020 auf ein Duo, das es als rechtsextrem einstufte. Beim Gasometer in Wien kommt es zu einem verheerenden Streit mit schwerwiegenden Folgen. Der wegen Mordversuch angeklagte Wiener Punk plädiert in der Gerichtsverhandlung auf Körperverletzung: „Ich wurde zuvor selbst mit der Staffel attackiert.“
17 Vorstrafen, zwölf davon wegen Körperverletzung. Seit den 1990er-Jahren ist der Angeklagte aus der linksextremen Punkszene Stammgast im Gerichtssaal. Am Montag erneut. Diesmal wegen versuchten Mordes.
Am Weg zu einem besetzten Haus in Favoriten
Im Sommer 2020 machten sich Franz W. (41) und zwei Freunde von Simmering auf den Weg zum von Punks besetzten Ernst-Kirchweger-Haus in Favoriten: „Wir wollten unseren Freunden Beistand leisten, weil das Haus von türkischen Nazis umzingelt wurde“, erklärt der Beschuldigte Richterin Nicole Baczak.
Mein Freund sah, dass einer den Pulli einer Marke trug, die als Erkennungsmerkmal der rechtsextremen Szene gilt.
Der Angeklagte vor Gericht
Zufällige Begegnung mit dem späteren Opfer
Auf dem Weg dorthin traf das Trio auf zwei Männer, die sie ebenfalls der rechten Szene zuordneten: „Mein Freund sah, dass einer den Pulli einer Marke trug, die als Erkennungsmerkmal der rechtsextremen Szene gilt.“ - Ein Umstand, den das Opfer, ein Lohnverrechner, vor Gericht aber bestreitet.
Mit Kantholz den Kopf eingeschlagen
Unbestritten ist, dass es zum Streit kam und zum verheerenden Schlag - mit einem Kantholz, das auf dem Boden lag - gegen dessen Kopf. Diagnose: Schädel mehrfach gebrochen und ein Schädel-Hirn-Trauma. „Ich wollte ihn nicht töten. Zuvor wurde ich mit dem Holz attackiert“, behauptet der zum Prozess akkurat frisierte Punk. Der Prozess wurde vertagt.
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