Klimagipfel in Ägypten

Guterres: „Die Welt ist am Highway zur Klimahölle“

Politik
07.11.2022 15:51

Antonio Guterres hat am Montag mit drastischen Worten die zahlreichen zur Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich angereisten Staats- und Regierungschefs davor gewarnt, dass diese ohne verstärkte Zusammenarbeit im Klimaschutz das Überleben der Menschheit aufs Spiel setzen. „Die Menschheit hat eine Wahl - kooperieren oder umkommen“, sagte der UNO-Generalsekretärin seiner Rede vor dem Plenum der COP27. Entweder gebe es einen „Klimasolidaritätspakt oder einen kollektiven Selbstmordpakt“, denn die Welt sei „auf dem Highway zur Klimahölle“ und habe dabei den „Fuß immer noch auf dem Gaspedal“.

In Scharm el-Scheich verhandeln seit Sonntag mehr als 190 Staaten zwei Wochen lang über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Überschattet wird die Konferenz unter anderem vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den damit zusammenhängenden Energie- und Ernährungskrisen. Guterres betonte, dass die Erderhitzung jedoch viel größere Dimensionen habe. Der Klimawandel sei „auf einer anderen Zeitachse“ und habe „ein anderes Ausmaß“.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres (Bild: AFP)
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres

Aktuelle Konflikte hängen mit „wachsendem Klimachaos“ zusammen
Deswegen dürfe nicht aus den Augen verloren werden, dass der Klimawandel „das bestimmende Thema unserer Zeit“ und „die zentrale Herausforderung unseres Jahrhunderts“ sei, betonte Guterres, bei dem Gipfel, an dem auch Alexander van der Bellen teilnimmt. Viele der heutigen Konflikte hingen mit „dem wachsenden Klimachaos“ zusammen. So habe der Ukraine-Krieg „die tiefgreifenden Risiken unserer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern“ offengelegt. Der Ukraine-Krieg und andere Krisen dürften daher „keine Entschuldigung für ein Zurückfallen“ im Klimaschutz sein.

Alexander van der Bellen bei der Weltklimakonferenz COP27 (Bild: APA/HBF/PETER LECHNER)
Alexander van der Bellen bei der Weltklimakonferenz COP27

Appell an die USA und China
Der UN-Generalsekretär forderte eine „historische“ Vereinbarung zwischen den Industriestaaten und den ärmeren Ländern, um die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen drastisch nach unten zu fahren und damit die 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klimaabkommens einhalten zu können. Alle Länder müssten über erschwingliche, erneuerbare Energien verfügen können. Guterres rief insbesondere die beiden größten Volkswirtschaften und Treibhausgasemittenten, USA und China, auf, eine solche Vereinbarung zu ermöglichen.

Auf dem Highway zur Klimahölle
Seit der industriellen Revolution hat sich die Erde bereits um fast 1,2 Grad erwärmt, selbst bei der Umsetzung der derzeitigen internationalen Klimaschutzzusagen steuert sie auf eine gefährliche Erhitzung von 2,5 bis 2,8 Grad zu. Schon jetzt nehmen klimabedingte Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren deutlich zu. Die Welt sei „auf dem Highway zur Klimahölle“ und habe dabei den „Fuß immer noch auf dem Gaspedal“, sagte Guterres.

Der UN-Generalsekretär schloss seine Rede jedoch mit einer positiven Botschaft: „Eins ist sicher: Diejenigen, die aufgeben, werden mit Sicherheit verlieren. Also lasst uns zusammen kämpfen - und lasst uns gewinnen.“

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