Nach dem Bericht der „Krone“ über die irrtümliche Stromabschaltung eines schwerkranken Waldviertlers prangert nun ein Familienvater aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya die plötzliche Kündigung der Energieversorgung an. „Die werfen eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern einfach raus“, ärgert sich der Bankangestellte. Dabei ist die einzige Möglichkeit, das Haus zu beheizen, mit Strom!
Massiv strömten Kunden in den vergangenen Monaten zur EVN – mehr als 30.000 Haushalte wechselten zum heimischen Energieanbieter. Dem Großteil davon war es so ergangen, wie der Familie Ertl. Diese lebt in einem Haus bei Waidhofen an der Thaya, Strom bezog man von Maxenergy, Anbieter aus aus Vorarlberg. Gute Konditionen und 18 Monate Preisgarantie hatten gelockt.
Seriöse Energieanbieter lassen Menschen nicht einfach so in der Kälte sitzen. Auch wenn’s teuer ist - man muss zumindest ein Angebot machen!
Familienvater Christian Ertl
Tick, tack: Acht Wochen Zeit
Acht Wochen vor Ende dieser Garantie - genau nach der gesetzlichen Frist - flatterte die Kündigung ins Haus, was Familienvater Christian Ertl schwer erzürnte. „Die werfen eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern einfach raus“, ärgert sich der Bankangestellte. Und das, obwohl er als Kunde nie Probleme verursacht habe. „Ohne Alternative den Energievertrag kündigen - dass das ein Anbieter heute überhaupt noch machen darf“, wundert sich Ertl. Besonders deshalb, weil die einzige Heizung des Hauses auf Erdwärme basiert, welche nur mittels einer mit Strom betriebenen Wärmepumpe funktioniert.
Nur auf Preisspitze keine Alternativ-Angebote
„Zum damaligen Zeitpunkt waren die Energiepreise auf Höchstniveau. Wir haben in dieser Phase bewusst davon abgesehen, alternative Angebote zu stellen“, heißt es von Maxenergy. Ab Oktober gäbe es diese Angebote bei Kündigungen wieder. Beim Energieanbieter sind derzeit einige Gerichtsverfahren mit Kunden und dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) über nicht eingehaltene Preisgarantien anhängig.
Ein weiterer Fall im Waldviertel, der in der Energiekrise für Aufregung sorgt. So wie jener eines Schwerkranken, dem die EVN – wie berichtet – irrtümlich den Strom abgedreht hatte.
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