Droht zu scheitern

Nur müde Öko-Plattitüden bei UNO-Klimagipfel

Ausland
07.11.2022 20:13

Mit müden Öko-Plattitüden wurde am Montag der zum Scheitern verurteilte UNO-Klimagipfel eröffnet. Österreich ist durch seinen Präsidenten vertreten.

Gleich nachdem er beim Klimagipfel in Ägypten gelandet war, traf Österreichs Alexander Van der Bellen mit UNO-Boss António Guterres zusammen. „Er ist eine starke Stimme für den Kampf gegen die Erderwärmung – eine Stimme, wie es viele brauchen würde. Der Generalsekretär hat uns Staatsoberhäupter dezidiert zur Teilnahme am Umweltgipfel aufgerufen“, teilte der Mann aus der Hofburg in Wien der „Krone“ aus der Ferne mit. Letzteres klang fast schon wie eine präsidiale Entschuldigung, dass er – wie Tausende Delegierte auch – nicht unbedingt klimafreundlich – nach Ägypten gejettet war. Immerhin ließ der Präsident vor seiner heutigen Rede vor der UNO keine Minute verstreichen, um sich im heißen Wüstensand in die Schlacht zur Rettung des Klimas zu werfen.

„Gerade vor dem Hintergrund von Krieg, Energiekrise und Teuerung ist es wichtiger denn je, große Schritte vorwärts zu machen“, gab sich Van der Bellen kämpferisch. Die in großer Zahl angereisten Jugenddelegierten und Umweltaktivisten ließ er persönlich wissen, dass er Verständnis für diese habe: „Die jungen Menschen kritisieren zu Recht, dass im Klimaschutz nichts weitergeht.“

Alexander Van der Bellen traf Antonio Guterres bereits im September zum bilateralen Gespräch im Rahmen der 77. UNO-Vollversammlung in New York. (Bild: APA/HBF/PETER LECHNER)
Alexander Van der Bellen traf Antonio Guterres bereits im September zum bilateralen Gespräch im Rahmen der 77. UNO-Vollversammlung in New York.
Seine erste Reise als wiedergewählter Bundespräsident führt Alexander Van der Bellen zur UN-Weltklimakonferenz nach Ägypten. (Bild: APA/HBF/PETER LECHNER)
Seine erste Reise als wiedergewählter Bundespräsident führt Alexander Van der Bellen zur UN-Weltklimakonferenz nach Ägypten.

Zuvor hatte Kanzler Karl Nehammer in Wien von demonstrierenden Fridays-for-Future-Aktivisten sein Fett abbekommen, weil er nicht nach Sharm El Sheikh geflogen war. Was die Greta-Thunberg-Jünger und -Jüngerinnen übersehen hatten: Deren Idol war lobenswerterweise nicht zum Heiße-Luft-Gipfel eingeflogen, um Emissionen zu sparen.

Öko-Aktivisten wird es in Ägypten schwer gemacht 
Überhaupt werden es Greenpeace, WWF & Co. nicht leicht haben im Badeort am Roten Meer. Denn das autoritäre Regime von Präsident al-Sisi will die üblichen Demos – wenn überhaupt – nur in designierten Zonen zulassen. Schon im Vorfeld soll es zu Festnahmen gekommen sein. Auch die heimische Fridays-for-Future-Aktivistin Klara König beklagt diesen Umstand: „In Ägypten ist die Menschenrechtslage enorm angespannt, was unsere Arbeit fast verunmöglicht.“

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