Die ohnehin unter keinem guten Stern stehende Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ist nun um einen weiteren Skandal reicher: Khalid Salman, ein offizieller WM-Botschafter, hat in einem Interview mit dem ZDF aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht und Homosexualität klar als „geistigen Schaden“ verurteilt! Freilich: Für Kenner des Landes und der streng-religiös geprägten Gesetzgebung ist die Gedankenwelt hinter dieser Aussage wenig überraschend …
Den Ambitionen der WM-Veranstalter, Katar durch die Fußball-Großveranstaltung in einem für die Weltbevölkerung besseren Licht dastehen zu lassen, dürfte Ex-Teamspieler Khalid Salman jedenfalls einen Bärendienst erwiesen haben.
Denn der Pressesprecher des Organisationskomitees, der das ZDF-Team bei den Dreharbeiten begleitete, brach das Interview nach der Äußerung von Salman - wohl ob der Vorahnung über die Reaktionen darauf - umgehend ab.
Allerdings hatte Salman zuvor noch genügend Zeit gehabt, sich über Homosexualität und Homosexuelle zu ereifern. Er habe Probleme damit, dass Kinder Schwule sehen könnten, so würden sie etwas lernen, was nicht gut sei.
Denn Homosexualität sei „haram“, nach islamischer Lesart schlichtweg verboten. „Jeder wird akzeptieren, dass sie hierherkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen“, betonte der 60-Jährige.
Fakt ist, dass Homosexualität in Katar gesetzlich verboten ist und mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft wird. Emir Tamim bin Hamad Al Thani versuchte die Sorge von homosexuellen Fußball-Fans in einer Rede bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September allerdings zu entkräften. Fans „aus allen Gesellschaftsschichten“ seien willkommen, erklärte er.
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