„Gebärt Kinder“
Russischer Skandal-Priester in Cherson gestorben
Wenige Tage nachdem er mit grotesken Aussagen für Aufsehen gesorgt hat, ist der russische Erzpriester Michail Wassiljew bei einem Beschuss in Cherson gestorben. Der Geistliche habe sich dort aufgehalten, um seine „seelsorgerischen Pflichten“ auszuüben, wie die Russisch-Orthodoxe Kirche berichtete. Ende Oktober sorgte er mit dem Aufruf für Wirbel, dass russische Frauen mehr Kinder bekommen sollten. So würde es ihnen leichter fallen, Söhne in den Krieg zu schicken.
Der Priester war am Sonntagmorgen „im Gebiet der speziellen Militäroperation“ ums Leben gekommen, ließ die Kirche wissen. Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill, sprach der „Familie, den Freunden und den geistlichen Kindern“ des Verstorbenen sein Beileid aus, er sei ein „mutiger, entschlossener und aufopferungsvoller Seelenhirte“ gewesen. In der Armee war er als „Priester der Fallschirmjäger“ bekannt gewesen.
Geistlicher segnete atomwaffenfähiges Raketensystem
Wassiljew war in zahlreichen Kriegsgebieten im Einsatz gewesen, wie im Kosovo, Bosnien, Abchasien, Nordkaukasus und Syrien. Er segnete auch schwere Waffen, wie das atomwaffenfähige Raketensystem „Iskander“ oder das ballistische Raketensystem „Topol“. Zu internationale Berühmtheit gelangte der Geistliche nach einem Interview Ende Oktober: Er wurde gefragt, was er von Müttern halte, die um das Leben ihrer Söhne fürchten und ihnen helfen, vor einer Einberufung ins Ausland zu fliehen.
Bei mehreren Kindern sei Trennung nicht so „schmerzhaft“
„Der Herr hat jeder Frau geboten, viele Kinder zu gebären“, erklärte Wassiljew darauf. „Und wenn eine Frau, die dieses Gebot erfüllt - ,seid fruchtbar und mehret euch‘ -, auf die im weitesten Sinne künstlichen Mittel der Schwangerschaftsunterbrechung verzichtet, dann wird sie natürlich mehr als ein Kind bekommen“, führte er aus. „So wird es für sie nicht so schmerzhaft und beängstigend sein, sich von ihnen zu trennen.“ Der Geistliche hinterlässt eine Ehefrau und fünf Kinder.
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