Kiefer- und Nasenbeinbruch und viele Hämatome: Die Ehe wurde für eine aus der Türkei stammende Innsbruckerin nach und nach zur reinsten Hölle. Gewalt stand offenbar an der Tagesordnung. 29 Jahre lang ließ die Frau das Martyrium über sich ergehen, bis sie letztlich bei der Polizei auspackte. Ihr Mann stand nun vor Gericht - und fasste eine Haftstrafe aus.
Kennengelernt haben sie sich, da war er 16 und sie 15. Und schon nach drei Wochen läuteten für das aus der Türkei stammende Paar die Hochzeitsglocken. Doch als die beiden kurz darauf nach Tirol kamen, soll die Ehe für die heute zweifache Mutter zur Hölle geworden sein.
Nase und Kiefer gebrochen
„Angefangen hat alles im Dezember 1993“, schilderte die Noch-Ehefrau 29 Jahre später der Polizei. Täglich soll sie vom heute 48-Jährigen getreten, geschlagen und zuletzt auch mit einem Messer bedroht worden sein. Neben zahlreichen blauen Flecken und etlichen Hämatomen wurden der Innsbruckerin offenbar bei den Attacken ihres Mannes unter anderem auch die Nase und der Kiefer gebrochen.
Ich bin ein anständiger Mensch.
Der Angeklagte vor Gericht
„Hatten gute Ehe mit kleineren Streitereien“
An derart schwere Verletzungen seiner Ehefrau könne er sich nicht erinnern, behauptete hingegen der laut eigenen Angaben an Amnesie leidende Angeklagte vor Gericht. „Wir hatten eine gute Ehe. Natürlich gab es kleinere Streitereien – wie eben in jeder Ehe.“ Geschlagen habe er sie aber nie. „Ich bin ein anständiger Mensch, und das wäre ja kindisch.“
Medizinische Unterlagen, in denen bereits 1996 ein Arzt etwa über Attacken des Gatten schrieb, bewiesen das Gegenteil. Der 48-Jährige wurde zu 16 Monaten Haft – fünf davon unbedingt – verurteilt. Er nahm dies sofort an.
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