Immer mehr schockierende Details zum Tod von Popstar Aaron Carter werden bekannt. Polizeiquellen zufolge wurden Druckluftspraydosen, mit denen man Tastaturen reinigt, auch als Air Duster bekannt, im Badezimmer des Stars gefunden. Der 34-Jährige lag am Samstag tot in der Badewanne.
Wie die US-Seite „TMZ“ unter Berufung auf Polizeiquellen berichtet, wurden mehrere Luftdruckdosen sowie verschreibungspflichtige Pillen im Schlafzimmer und im Badezimmer von Aaron Carter gefunden.
Eine toxikologische Untersuchung soll Aufklärung bringen, ob er möglicherweise den Spray geschnüffelt hat und deshalb in der Badewanne ertrunken ist. In einem Interview mit der „Sun“ gestand er erst im September, dass er „Druckluftspray aus Dosen eingeatmet und über 100 Krampfanfälle erlitten“ habe.
Letzte Stunden rekonstruiert
Die Dosen mit komprimiertem Gas enthalten den Stoff Difluorethan, der beim Einatmen Rauschgefühle sowie Halluzinationen erzeugt. Eine Überdosis könne Sauerstoffmangel auslösen und zu einem Herzstillstand führen.
Zum letzten Mal lebend gesehen wurde Carter „TMZ“ zufolge am Freitag um zwei Uhr früh. Die Haushälterin des Stars habe um zwei Uhr ein Klopfen an der Tür gehört und der Polizei geöffnet, die nach dem Rechten zu sehen wollte. Wer die Behörde verständigt hat, sei unklar. Carter hätte sie weggeschickt und der Haushälterin gesagt, sie soll ihn nicht mehr stören.
Es heißt, die Haushälterin habe Aaron am Freitag den ganzen Tag nicht gesehen, und erst am Samstagmorgen sei sie zu seiner Schlafzimmertür gegangen, um zu fragen, ob er Kaffee wollte. Weil sein Hund im Schlafzimmer verrückt spielte, öffnete sie die Tür und fand Carters Leiche in der Badewanne. Nachbarn berichteten, man habe sie verzweifelt schreien hören, er sei tot. Das Wasser soll noch gelaufen sein und der Körper hätte bereits zu verwesen begonnen, berichtet „TMZ“ weiter.
Langer Kampf mit Sucht und psychischen Problemen
Carter hatte zuletzt immer wieder mit psychischen Problemen sowie Medikamenten- und Drogensucht gekämpft. Der jüngere Bruder von „Backstreet Boy“ Nick Carter feierte Ende der 90er Jahre mit Hits wie „Crush On You“ und „Aaron‘s Party“ große Erfolge - da war er noch ein Kind. Seitdem hat er sich immer wieder eher erfolglos an einem Comeback versucht.
Zuletzt machte der weltbekannte Teeniestar aber eher mit schlechten Nachrichten von sich reden. Die beiden Brüder Nick und Aaron zofften sich öffentlich - und machten sich schlimme Vorwürfe. Im Jahr 2019 behauptete Nick, sein jüngerer Bruder habe Drohungen gegen die Familie ausgesprochen. Auch mit seiner Zwillingsschwester Angel hatte Aaron sich in den Haaren - schließlich beantragten Nick und Angel ein Kontaktverbot.
Häufig äußerte Aaron Carter sich zuletzt öffentlich über seine Drogen-Vergangenheit. Vor rund drei Jahren sagte er, er nehme mehrere Medikamente, um seine psychischen Probleme in den Griff zu bekommen. Auch politisch positionierte sich Carter und erklärte 2016, dass er bei der US-Präsidentschaftswahl Donald Trump wählen wolle.
Wollte vor Tod Neuanfang
Vor knapp einem Jahr war dann das erste Kind des Sängers zur Welt gekommen. „Prince ist kostbar, ich liebe dich, Sohn“, schrieb er damals, zur Geburt im November 2021, auf Instagram. Eine Woche später trennte er sich von der Mutter, seiner Verlobten Melanie Martin. Aus „persönlichen Gründen“ gehe man getrennte Wege, schrieb er auf Twitter.
In mehreren Botschaften beklagte sich der jüngere Bruder von „Backstreet Boys“-Sänger Nick Carter über angebliche Lügen und Einmischungen seiner Familie. Seiner Ex-Verlobten warf er damals vor, heimlich Kontakt mit seiner Zwillingsschwester zu unterhalten.
Er sei von seiner Familie betrogen und hintergangen worden, schrieb Carter damals. Sie habe sich darum bemüht, ihn unter Vormundschaft zu stellen. Es sei nun seine wichtigste Aufgabe, sich als alleinstehender Vater ganz um seinen Sohn Prince zu kümmern.
Kurz vor seinem tragischen Tod soll er sich mit Martin wieder versöhnt und sogar geplant haben, sie doch noch zu heiraten. Sein Haus stand zum Verkauf und er wollte ein neues kaufen, um mit seiner Familie neu anzufangen.
Hoher Druck auf Kinderstars
In den vergangenen Jahren hatte sich Carter im Internet auch immer wieder öffentlich mit Unbekannten gestritten, die ihn provozierten oder sich über sein Gesichtstattoo lustig machten. Von vielen wurden die Probleme Carters als Folge seines frühen Ruhms gesehen. Experten weisen immer wieder auf den hohen Druck hin, denen Kinder und Jugendliche vor allem in der US-Unterhaltungsindustrie ausgesetzt sind.
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