Bundespräsident Alexander Van der Bellen findet, dass immer noch viel zu wenige Taten für den Klimaschutz unternommen werden. In seiner Rede beim Weltklimagipfel im ägyptischen Scharm el-Scheich beklagte er, dass es „zu viel Blabla“ gebe und kündigte zusätzliche 220 Millionen Euro für den Kampf gegen den Klimawandel bis 2026 an. Das Geld wird das Klimschutzministerium zur Verfügung stellen.
„Wir Länder im globalen Norden sind für einen großen Teilder CO2-Emissionen verantwortlich“, räumte der rot-weiß-rote Staatschef ein. „Große Teile des Globalen Südens sind besonders stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Zurecht pochen diese Länder auf finanzielle Unterstützung bei Anpassungsmaßnahmen und klimabedingten Verlusten und Schäden. Österreich wird dieser Verantwortung nachkommen.“
Mit der Erhöhung der Mittel für Klimafinanzierung könne man „unseren Teil dazu beitragen, dass wir unsere Regenwälder vor dem Verschwinden retten, dass unsere Meere wieder voller Leben sind, die Menschen im globalen Süden sich besser gegen Flutkatastrophen schützen können und mit den dadurch entstehenden Schäden nicht alleine gelassen werden“, so Van der Bellen weiter.
Geld ist nicht alles
Gleichzeitig warnte der 78-Jährige davor, sich lediglich auf Fragen der Finanzierung zu beschränken: „Denn eines ist klar: wir können uns von der Klimakrise nicht freikaufen. Geld alleine macht unsere Luft nicht sauberer, Geld alleine stoppt die Erderhitzung nicht, und es lässt die Gletscher nicht aufhören zu schmelzen.“ Österreich habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein, erinnertederBundespräsident, viele Staaten hätten ähnliche Ziele. Sie müssten jetzt rasch mit konkreten Taten untermauert werden.
Der kurz vor der COP27 (Abkürzung für die 27. Sitzung der Conference of the Parties, Anm.) veröffentlichte Bericht des UNO-Umweltprogramms UNEP, wonach sich die Erde mit den bei der letzten Weltklimakonferenz in Glasgow auf den Weg gebrachten CO2-Einsparungen bis zum Ende des Jahrhunderts um 2,4 bis 2,6 Grad erwärmen wird, macht für Van der Bellen klar: „Es gibt noch viel zu viel bla bla bla und viel zu wenige Taten im Klimaschutz.“
Van der Bellen versteht Kritik an Klimakonferenzen
Der Staatschef zeigte vor diesem Hintergrund auch Verständnis für die Kritik an Weltklimakonferenzen. Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg bleibt zum Beispiel aus Protest gegen das Gastgeberland und dessen Umgang mit seiner Zivilgesellschaft der Veranstaltung fern. Österreich werde seinen Beitrag jedenfalls leisten, bekräftigte Van der Bellen. „Wir bauen die Erneuerbaren Energien stark aus. Wir beenden Schritt für Schritt das Heizen mit Kohle, Öl und Gas. Wir investieren Rekordsummen in den öffentlichen Verkehr. Das ist gut. Aber wir müssen noch besser werden.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.