Das spannende 3:3 im Tischtennis-Derby Wels gegen Linz dauerte 4:23 Stunden! So spannend das Match ergebnistechnisch auch war, gibt‘s doch folgendes Problem: Die überlange Spieldauer ist Zuseher-feindlich und fürs Produkt Tischtennis-Bundesliga schlecht. Eine kompatible Lösung ist aber derzeit nicht in Sicht.
Was haben Sie eigentlich am Sonntag-Nachmittag so gemacht? Einige wenige haben sich das Tischtennis-Derby in der Herren-Bundesliga Wels – Linz gegeben. Hat um 15 Uhr begonnen – und war erst kurz vor halb acht am Abend zu Ende!
Jetzt könnte man positiv anmerken, dass 4:23 Stunden (!) Spieldauer beim 3:3-Unentschieden dank des hohen Niveaus für Tischtennis-Freaks ein spannender, ausgiebiger Genuss war – und zudem super für den Umsatz am Buffet. Es ist aber allen Funktionären klar, dass solche „Strudelteig-Partien“ unterm Strich Zuschauer-feindlich und schlecht fürs Produkt sind. „Es ist ein Riesen-Problem! Im Sport gibt’s eigentlich ein Credo, nach dem der Zuschauer inklusive An- und Abreise nach drei Stunden wieder zu Hause sein sollte“, nickt Linz-Manager Robert Renner zur Thematik, die in Österreichs Bundesliga alles andere als neu ist.
Versuche bisher gescheitert
Weshalb man auch versuchte, gegenzusteuern. Bei TV-Spielen gibt’s etwa das Multiball-System, bei dem die Akteure das Spielgerät nach einem Ballwechsel nicht mehr selbst holen und aufklauben müssen, sondern vom Referee ein neues zugeworfen bekommen. Seit heuer gibt’s zudem den „Sudden Death“ mit verkürztem Entscheidungssatz. „Hat alles nichts gebracht“, seufzt Renner. Und die in der Champions League und in Deutschland funktionierende Variante, auf nur drei gewonnene Einzelpartien zu spielen? „Ist bei uns nicht sinnvoll, weil das Niveau der Klubs nicht ausgeglichen genug ist. Da hast du 3:0-Partien, die in 40 Minuten vorbei sind“, so Wels-Obmann Gerhard Demelbauer. Womit klar ist: Es wird sich ziehen wie ein Strudelteig, bis man fürs Problem eine Lösung hat.
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