Notwendiges Umdenken

„Auch Sorgearbeit gehört anerkannt und bezahlt!“

Burgenland
08.11.2022 19:00

Die katholischen und evangelischen Frauen des Burgenlandes fordern eine anständige Bezahlung der Sorgearbeit und mehr Weitblick im globalen Miteinander. Um Bewusstsein dafür zu schaffen, laden sie im November landesweit zu kostenlosen Kinovorstellungen und Diskussionsrunden ein.

„Die Pandemie“, sagt Andrea Lagler von der Katholischen Frauenbewegung, „hat gezeigt, dass auch die Wirtschaft von bezahlter und unbezahlter Sorgearbeit abhängig ist - Stichwort Altenpflege, Kinderbetreuung, Nachbarschafts- und Flüchtlingshilfe.“ Umso verwunderlicher sei es, dass diese Sorgearbeit weiterhin unterbezahlt ist. Um dies zu debattieren, laden die katholischen und evangelischen Frauen im Laufe des Novembers zu landesweiten kostenlosen Kinoabenden ein.

Pandemie als Inspiration
Gezeigt wird „Der stille Sturm“. Der Dokumentarfilm stammt aus der Feder der jungen Regisseurin und Sozialwissenschaftlerin Cristina Yurena Zerr und spielt im burgenländischen Jabing, dem Heimatort ihres Freundes Jakob. Zerr hat dafür den Besuch ihres Partners bei dessen burgenländischer Großmutter mit der Kamera festgehalten.

Für die junge Regisseurin, Sozialwissenschaftlerin und Wahlwienerin Cristina Yurena Zerr - sie wuchs zwischen Gran Canaria und Süddeutschland auf - ist „Der stille Sturm“ der erste abendfüllende Film. Er feierte beim Filmfestival „Diagonale“ in Graz Premiere. (Bild: Cristina Yurena Zerr)
Für die junge Regisseurin, Sozialwissenschaftlerin und Wahlwienerin Cristina Yurena Zerr - sie wuchs zwischen Gran Canaria und Süddeutschland auf - ist „Der stille Sturm“ der erste abendfüllende Film. Er feierte beim Filmfestival „Diagonale“ in Graz Premiere.
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Der Dokumentarfilm ‚Der stille Sturm‘ macht bewusst, dass alles miteinander verwoben ist und nur dann funktioniert, wenn wir alle füreinander Sorge tragen

Andrea Lagler, Katholische Frauenbewegung Burgenland

Worum geht es?
Als im Frühjahr 2020 in vielen Teilen der Welt der Ausnahmezustand ausgerufen wird, geht für dessen Großmutter Fannie das Leben in der 700-Seelen-Gemeinde nahezu unverändert weiter. Obwohl die 94-jährige von ihrer Familie liebevoll gepflegt wird, kämpft sie mit dem Altern. Ihr Alltag ändert sich jäh, als ihr Enkel Jakob mit seiner Freundin zu Besuch kommt und pandemiebedingt länger bleibt als geplant.

Erinnerungen werden wach
Als Jakob, der sich beim Verein „Sea-Watch“ für die zivile Seenotrettung vor den Grenzen Europas engagiert, mit dem Schiff im Mittelmeer unterwegs ist und Flüchtlinge vor dem Ertrinken bewahrt, kriegt Fannie nachts kein Auge mehr zu. Denn auch sie war einst, so wie viele andere Burgenländer, nach Amerika geflüchtet - in der Hoffnung auf ein besseres Leben.

Ihre Erinnerungen daran wühlen sie auf. Als dann bei Jakobs Rückkehr auch noch die Geschichten der Toten auf dem Küchentisch landen, offenbaren sich im idyllischen Ort die Widersprüche der großen Welt.

(Bild: Cristina Yurena Zerr)

Alle Termine zu den Filmvorstellungen finden Sie auf www.martinus.at Der Eintritt ist frei. Jeder ist herzlich willkommen.

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